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Schock bei den Kajak Einer Herren
in Lee Valley/Great Britain bei der Weltmeisterschaft im Kanuslalom
Deutschland verpasst
Olympia-Quotenplatz bei den Kajak-Herren – Ricarda Funk
WM-Siebte bei den K 1 Damen am heutigen Samstag Bisher laufen die Kanuslalom- und Kajak-Cross-Weltmeisterschaften in Lee Valley London gar nicht nach Wunsch der Deutschen. In keiner Slalom-Disziplin konnte das Team von Cheftrainer Klaus Pohlen eine Medaille einfahren. Im Kajak-Einer lagen am heutigen Samstagnachmittag zuletzt alle Hoffnungen auf Olympiasiegerin und Doppel-Weltmeisterin Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach). Doch sie fand nicht gut in den Finallauf. „Mir ist oben einmal das Boot nach links verlaufen. Dann musste ich korrigieren. Ich habe es nicht geschafft, die Geschwindigkeit beizubehalten. Dann ist es mir nach rechts weggelaufen. Es war ein Hin und Her da oben“, erklärte sie, was auf der Strecke passiert war. Hinzu kamen zwei Strafsekunden an Tor sechs. „Das war natürlich ein ganz schönes Brett am Start. Dann fand die Rheinländerin zwar wieder gut in ihren Lauf hinein, „und ich bin auch voll auf Risiko gegangen. Ich habe alles versucht, was ich konnte.“ Bild: Ricarda
Funk
In der letzten Welle habe sie dann leider noch kurz ihr Paddel verloren – jene Welle, die Elena Lilik im Halbfinale zum Kentern brachte –, weshalb sie das letzte Aufwärtstor nicht gut befahren konnte und noch einmal wertvolle Zeit liegenließ. Gold, Silber und Bronze gingen an die Australierin Jessica Fox, Eliska Mintalova aus der Slowakei und Klaudia Zwolinska aus Polen. Den deutschen Kajak-Herren war es nicht gelungen, in den Endlauf zu paddeln. Bester deutscher Mann war Hannes Aigner (Augsburger KV) als 29. Diese Platzierung reichte aber nicht für einen Olympia-Quotenplatz. Somit wird Deutschland bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Kajak-Herren-Bereich nicht vertreten sein. Denn auch der zwölfte Platz bei den European Games von Aigner reicht nicht. Dieser Kontinentalplatz geht an Österreich. Der zweite Halbfinalist, Stefan Hengst (KR Hamm), war deutlich an einem Tor vorbeigefahren. Aufgrund der 50-Sekunden-Strafe landete er damit auf Rang 37. Die Podestplätze gingen an den Briten Joseph Clarke, Jiri Prskavec aus Tschechien und Mathis Soudi aus Marokko. Bild: Hannes Aigner Die zweite deutsche Halbfinalistin Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) war bis zum letzten Tor auf Finalkurs. Bei der Anfahrt auf Tor 23 geriet ihr Boot in eine Welle und sie kenterte. Nach Sekunden steuerte die Augsburgerin das Aufwärtstor noch einmal an, verlor aber viel zu viel Zeit und schied als Halbfinal-24. aus. Bild: Elena Lilik
Die jeweils dritten deutschen Kajakboote mit Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) und Jasmin Schornberg (KR Hamm) waren bereits in den Qualifikationsläufen ausgeschieden. Bild: Noah Hegge Cheftrainer Klaus Pohlen sagte nach dem verpassten Quotenplatz, „wir sind schon etwas geschockt. Wir hatten uns durchaus gute Chancen ausgerechnet.“ Jetzt werde bis Paris 2024 der Fokus verstärkt auf den Kajak-Cross bei den Herren gelegt werden. Denn beim Weltcup in Prag im nächsten Jahr werden insgesamt noch drei Quotenplätze für diese Disziplin ausgefahren. „Da haben wir noch eine Chance und sind auch stark aufgestellt. Das müssen wir jetzt nutzen.“ Generell zu den Ergebnissen meinte er, „wir müssen nun jeden Stein umdrehen, uns fragen, ob wir alles in der Vorbereitung richtig gemacht haben.“ Zur Einordung sagte Pohlen aber auch, dass er Aigner seinen Respekt zolle, „dass er mit so einer starken Bauchmuskelverletzung, die wirklich massiv war, sich die ganze Saison sich gequält hat. Teilweise ist er auch unter starken Schmerzen an den Start bei Wettkämpfen gegangen.“ Und bei der aktuellen internationalen Kajak-Herren-Konkurrenz sei die Leistungsdichte so extrem, „da kann ich mir nicht leisten, etliche Wochen Trainingsausfall zu haben, um vorne mitzufahren.“ Als Fazit zu den Slalom-Wettkämpfen insgesamt – Kajak und Canadier – sagte Pohlen kritisch, „keiner war in der Lage, seine Leistungsfähigkeit abzurufen.“ Jetzt werde analysiert, woran es gelegen haben könnte. „Ausschließen kann ich, dass wir nicht häufig genug hier in London waren.“ Live-Ergebnisse hier! Text und Fotos
DKV Uta Büttner, 23.09.2023
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