Budweis:
Nachwuchsteam startet
in die Europameisterschaft
Im tschechischen České
Budějovice (Budweis) wurden nach der WM in Augsburg mit einer
beeindruckenden
Feier die Junioren und U23 Europameisterschaften eröffnet. Das
Deutsche Team
möchte an die Erfolge der WM anknüpfen.
Ziemlich genau einen
Monat nach den Weltmeisterschaften im italienischen Ivrea geht das
deutsche
Nachwuchs-Nationalteam ab morgen bei der Kontinentalmeisterschaft an
den Start.
Seit Donnerstag trainiert die junge Mannschaft auf der
Wildwasserstrecke, die –
wie so oft in Tschechien – neben einer Wehrstufe
künstlich erbaut wurde. Den
Deutschen Athletinnen und Athleten ist der Kurs jedoch nicht unbekannt.
Bereits
mehrfach in den vergangenen Jahren richtete der Deutsche Kanu Verband
einen
Wettkampf der Deutschland-Cup-Serie auf der Moldau aus. Zwar
verfügt die
Wettkampfstrecke nur über ein vergleichsweise geringes
Gefälle und damit eine
niedrigere Fließgeschwindigkeit des Wassers, als an vielen
anderen Orten –
dennoch hält auch dieser Kurs einige Knackpunkte bereits,
wobei es insbesondere
einmal mehr auf die Streckenaushängung ankommen wird. Wie
genau diese für die
Qualifikationsrennen aussehen wird, erfahren die Athleten am heutigen
Nachmittag bei der Streckenvorfahrt.
Die Veranstaltung wurde
am angrenzenden kleinen Hafen feierlich eröffnet. Mit einem
beeindruckenden
Programm aus Seilakrobatik und Feuerkunst in einer malerischen Kulisse
während
des Sonnenuntergangs und später bei Mondschein
ließen sich die Veranstalter
nicht anmerken, dass ein Wettkampf in dieser
Größenordnung für sie eine
Prämiere darstellt.
Teamaufstellung:
K1m U23: BUECHNER
Jonas (GER/KVS Schwerte) | DIETZ Joshua (GER/RKV Bad Kreuznach) |
BREMER Tim
(GER/KST Rhein-Ruhr)
K1w U23: APEL Emily
(GER/KSA Augsburg) | HANKE Franziska (GER/AKV Augsburg) | PLOCHMANN
Annkatrin
(GER/SGV Nuernberg-Fuerth)
C1m U23: LINDOLF
Julian (GER/KSA Augsburg) | KIES Benjamin (GER/BSV Halle) | TUCHSCHERER
Lennard
(GER/LKC Leipzig)
C1w U23: SUESS
Hannah (GER/KSA Augsburg) | PANZLAFF Jannemien (GER/KVS Schwerte) |
JAKOB Zoe
(GER/KVS Schwerte)
K1m
Junioren: KONRAD Marten (GER/WSC Dormagen) | DIETZ Enrico
(GER/RKV Bad
Kreuznach) | STANZEL Christian (GER/AKV Augsburg)
K1w Junioren: PIRRO Paulina
(GER/KSV Bad Kreuznach) | WILD Charlotte (GER/BSV Halle) | KRECH Lucie
(GER/LKC
Leipzig)
C1m
Junioren: ZIMMERMANN Niels (GER/LKC Leipzig) | SACHERS Felix
(GER/LKC
Leipzig) | BORRMANN Ben (GER/BSV Halle)
C1w Junioren: PIRRO
Paulina (GER/KSV Bad Kreuznach) | RAPPE Kimberley (GER/LKC Leipzig) |
KRECH
Lucie (GER/LKC Leipzig)
Junioren und
U-23 EM startet in Budweis mit Team Medaillen – ein starker
Start- Annkathrin Plochmann,
Emily Apel und Franziska Hanke holen EM-Gold
Rein
bayerisches Team - Annkathrin/SGV Nürnberg-Fürth,
Emily Kanu Schwaben Augsburg,
Franziska Hanke AKV Augsburg
Bei den
Nachwuchs-Europameisterschaften konnten in den Mannschaftsrennen die
U23-Damen
im Kajak-Einer den Titel gewinnen. Zwei weitere Silbermedaillen gingen
an die
Teams der Juniorinnen und Junioren im K1.
"Die Strecke war
echt schwierig, aber ich denke, wir haben das Beste daraus
gemacht!“ Ein
ziemlich bescheidenes Resümee gaben die drei jungen Damen nach
ihrem Goldlauf
zu Protokoll. Wohl aber auch dem geschuldet, weil im Ziel
überhaupt nicht klar
war, was der Mannschaftslauf von Annkatrin Plochmann
(Nürnberg-Fürth), Emily
Apel und Franziska Hanke (beide Augsburg) Wert sein würde.
„Da war es kurz mal
ziemlich wild, weil wir überhaupt nicht wussten, wo wir
stehen.“ Bei Einfahrt
im Ziel stand kurzzeitig eine fehlerhafte Wertung auf dem Tableau,
welche erst
nachträglich korrigiert wurde. Davon bekamen die drei aber
nichts mehr mit,
weil die Anzeigetafel schon auf die folgenden Britinnen umsprang. Erst
an Land
konnten die Kajak-Spezialistinnen sich davon vergewissern, dass sie
tatsächlich
die schnellste Gesamtzeit abgeliefert hatten. Daran konnten dann auch
die zwei
nachfolgenden Nationen nichts mehr ändern. Mit
hauchdünnem Vorsprung von nur
einer Drittelsekunde vor den Französinnen holten sich die
Vizeweltmeisterinnen
nun den Europameisterschaftstitel.
Dabei hatten es alle
Starter des heutigen Tages mit einer sehr anspruchsvollen
Streckenaushängung
aufzunehmen. „Das war echt schwieriger, als
gedacht.“ Trotz des kleinen
Vorteils, dass bei den Europameisterschaften in den
Mannschaftsläufen dieselbe
Strecke befahren wird, wie auch in den Qualifikationsrennen am
Vormittag,
stellten die Befahrung als Team durchaus eine Herausforderung dar.
„Man wusste
zwar, wo man aufpassen muss, aber ich musste trotzdem zwei Mal auf der
Strecke
improvisieren“ fasst Franziska Hanke den Lauf zusammen. Doch
diese kurzerhand
geänderte Fahrweise hielt die 22-jährige nicht vom
Goldkurs ihres Teams ab.
Ähnlich gut lief es für
die Juniorinnen im Kajak-Einer. Bei den Herren konnten Marten Konrad
(Dormagen), Enrico Dietz (Bad Kreuznach) und Christian Stanzel
(Augsburg) die
Silbermedaille für sich entscheiden. Zwar glaubten die drei im
Ziel nicht
wirklich an einen Podiumsrang, denn bei der Befahrung des Kurses hatten
sie
sechs Torstabberührungen und somit zwölf
Strafsekunden kassiert. Doch auch hier
stellte die ausgehangene Torstrecke eine Herausforderung für
alle Mannschaften
dar. Umso größer war dann die Erleichterung und
Freude, dass die erwarteten
Favoriten schwächelten und hinter den Deutschen blieben. Ihre
Teamkolleginnen
kamen mit nur vier Strafsekunden aus und zeigten einen soliden Lauf,
den sie
mit großem Vorsprung ins Ziel brachten. Letztlich mussten
sich Lucie Krech
(Leipzig), Charlotte Wild (Halle) und Paulina Pirro (Bad Kreuznach) nur
dem
heimischen tschechischem Team geschlagen geben.
Am Vormittag hatten alle
Kajak-Spezialisten des deutschen Teams bereits die Qualifikation in den
Einzelrennen absolviert. Hierbei konnten sich Joshua Dietz (Bad
Kreuznach), Tim
Bremer (Rhein-Ruhr) und Franziska Hanke bei der U23 sowie Marten
Konrad,
Paulina Pirro und Charlotte Wild direkt im ersten Lauf für die
Semifinals am
Samstag qualifizieren. Annkatrin Plochmann und Emily Apel (U23) sowie
Enrico
Dietz (Junioren) gelang der Einzug über den zweiten Lauf.
Jonas Büchner
(Schwerte) schrammte um nur 0,28 Sekunden an einem Halbfinalplatz
vorbei,
konnte aber mit seiner Leistung als eigentlicher Junior bei der
U23-Altersklasse zufrieden sein. Christian Stanzel und Lucie Krech
kamen
jeweils eine 50-Sekunden Zeitstrafe wegen eines unsauber befahrenen
Tores im
unteren Streckenabschnitt in die Quere. Sie schieden somit vorzeitig
aus den
weiteren Rennen aus.
Bild
v.l.: Gold für Emily Apel, Annkathrin Plochmann, Franziska
Hanke
Ergebnisse
Mannschaften:
K1m
U23: 1. France (HENE Simon,
DELASSUS Anatole, SAUSSEREAU Pierre) 99.93 (2); 2. Spain (TRAVE Miquel,
ECHANIZ
Pau, CUESTA Dario) 104.25 (2) +4.32; 3. Great Britain (DICKSON Jonny,
HAYLETT
Ben, CHAPPELL Etienne) 8 (97.98) 105.98; … 5. Germany
(BREMER Tim, DIETZ
Joshua, BUECHNER Jonas) 118.09 (14) +18.16
K1w
U23: 1. Germany (PLOCHMANN
Annkatrin, APEL Emily, HANKE Franziska) 118.08 (6); 2. France (PRIGENT
Romane,
VUITTON Emma, HUG Angele) 118.43 (8) +0.35; 3. Great Britain
(HAMER-EVANS
Megan, SPICER Phoebe, LEAVER Lois) 125.97 (10) +7.89
K1m
Junioren: 1. Slovenia
(HOCEVAR Ziga, Lin JEKLIN, Rene ZOBEC) 106.69 (4); 2. Germany (KONRAD
Marten,
DIETZ Enrico, STANZEL Christian) 119.10 (12) +12.41; 3. Italy (FERRAZZI
Xabier,
PISTONI Michele, GRIMANDI Gabriele) 123.61 (10) +16.92
K1w
Junioren: 1. Czech
Republic (KNEBLOVA Klara, SVEHLOVA Katerina, SAMKOVA Olga) 128.95 (6);
2.
Germany (KRECH Lucie, WILD Charlotte, PIRRO Paulina) 136.86 (4) +7.91;
3.
France (PECSCE-ROUE Nina, BABIN Cerise, DELAHAYE Clara) 145.43 (10)
+16.48
Ergebnisse
Einzelrennen:
K1m
U23: 1. KREJCI Jakub (CZE)
83.26 (0); 2. ECHANIZ Pau (ESP) 88.01 (0) +4.75; 3. DIETZ Joshua (GER)
88.55
(0) +5.29; 4. BREMER Tim (GER) 88.61 (2) +5.35; 31. BUECHNER Jonas
(GER) 98.83
(2) +11.91
K1w
U23: 1. NESNIDALOVA Lucie
(CZE) 98.93 (0); 2. GALUSKOVA Antonie (CZE) 100.30 (2) +1.37; 3. DORIA
VILARRUBLA Monica (AND) 101.12 (0) +2.19; 11. HANKE Franziska (GER)
105.18 (2)
+6.25; 18. PLOCHMANN Annkatrin (GER) 103.95 (6) +3.67; 20. APEL Emily
(GER)
106.76 (6) +6.48
K1m
Junioren: 1. CASTRYCK
Titouan (FRA) 89.96 (2); 2. VENC Stepan (CZE) 93.10 (2) +3.14; 3. NOVAK
Matyas
(CZE) 94.20 (6) +4.24; 15. KONRAD Marten (GER) 104.13 (4) +14.17; 23.
DIETZ
Enrico (GER) 94.40 (2) +2.65; 40. STANZEL Christian (GER) 142.70 (52)
+50.95
K1w
Junioren: 1. KNEBLOVA
Klara (CZE) 104.05 (4); 2. BRZESKA Dominika (POL) 105.97 (4) +1.92; 3.
GONI
Leire (ESP) 112.30 (8) +8.25; 6. PIRRO Paulina (GER) 114.20 (6) +10.15;
11.
WILD Charlotte (GER) 117.07 (4) +13.02; 28. KRECH Lucie (GER) 166.71
(56)
+48.56
Silber und
Bronze in den Mannschaftsrennen der C 1 Disziplinen
In den Mannschaftsrennen
der Canadier-Disziplin konnten die deutschen Juniorinnen und U23-Damen,
die
Anzahl der Medaillen bei dieser EM um weitere zwei erhöhen.
Zuvor musste das
Team jedoch einige frühzeitige Ausscheide in den Einzelrennen
verzeichnen.
Nachdem am Vortag
bereits die Kajak-Spezialistinnen drei Medaillen in den
Mannschaftswettbewerben
einstrichen, konnten am zweiten Teamwettbewerbstag die Canadier ebenso
zwei
weitere Podiumsränge einfahren. Zoe Jakob und Jannemien
Panzlaff (beide
Schwerte) sicherten sich mit Teamkollegin Hannah Süß
(Kanu Schwaben Augsburg)
die Silbermedaille hinter den heimischen Tschechinnen, die das Feld mit
zehn
Sekunden Vorsprung deutlich anführten. Die Deutschen
profitierten in ihrem Lauf
vor allem von ihren wenigen Fehlern und somit geringen Strafsekunden.
Die
Streckenaushängung hatte sich bereits am gestrigen Tag als
kompliziert –
insbesondere für die Mannschaftsrennen –
dargestellt. Umso mehr war der Lauf
der U23-Athletinnen wert und die Medaille entschädigte das
frühe Ausscheiden
der beiden Schwerterinnen am Vormittag in den Einzelrennen.
Junioren und U-23
EM - Canadier Einer Teams mit Silber und
Bronze
Die zweite Medaille des
Tages fuhren die Juniorinnen ins Ziel. Nach dem Silbererfolg in der
Kajak-Mannschaft
tags zuvor, konnten Lucie Krech (Leipzig) und Paulina Pirro (Bad
Kreuznach) auf
entsprechende Erfahrungen zurückgreifen. Gemeinsam mit
Teamkollegin Kimberley
Rappe (Leipzig) hatten sie am Morgen mit der Direktqualifikation in den
Einzelrennen bewiesen, dass sie den Kurs auch im Canadierboot meistern
können.
Zwar passierte der jungen Kimberley Rappe ein kleiner Fahrfehler im
Mittelteil
des Kurses, der am Ende vielleicht den Silberrang kostete –
mit Hilfe der
beiden Teamkolleginnen konnte der Ärger jedoch schnell
ausgeräumt werden. „Wir
haben eine Medaille, ob nun Silber oder Bronze ist doch jetzt gerade
auch erst
einmal egal“ waren die aufbauenden Worte der beiden
wettkampferfahreneren
Mitstreiterinnen. Und so war auch bei der Siegerehrung wieder aller
Ärger
vergessen und drei strahlende Bronzemedaillengewinnerinnen zu sehen.
Bei den Herren in der
U23-Altersklasse lief die Fahrt nicht optimal. Lennard Tuchscherer
(Leipzig),
Julian Lindolf (Kanu Schwaben Augsburg) und Benjamin Kies (Halle) kamen
mit
zehn Strafsekunden ins Ziel. Sie hatten sich mehr erhofft:
„Ich bin nicht
zufrieden mit meiner Leistung“ resümierte
Tuchscherer. Er hatte am Vormittag
eine deutlich bessere Linie erwischt und sich als Zweitplatzierter in
den
Vorläufen direkt für das Semifinale qualifiziert. Den
Mannschaftskollegen der
Junioren kam eine 50-Sekunden Zeitstrafe im oberen Streckenteil in die
Quere.
Sonst wäre für Niels Zimmermann und Felix Sachers
(beide Leipzig) sowie Ben
Borrmann (Halle) ebenfalls ein Podestplatz möglich gewesen,
wobei der
Silberrang mit identischer Gesamtzeit in diesem Rennen sowohl an das
tschechische als auch das spanische Team ging.
Für die
Canadier-Spezialisten geht es am Sonntag zunächst um den
Einzug in das Finale
und wenig später schließlich um die Einzelmedaillen
dieser EM. Dabei muss das
deutsche Team auf Julian Lindolf, Zoe Jakob und Jannemien Panzlaff bei
der U23
sowie Felix Sachers bei den Junioren verzichten. Sie schrammten jeweils
knapp
an der Hürde der besten 20 vorbei und schieden vorzeitig aus
den Einzelrennen
aus.
Ergebnisse
Mannschaften:
C1m U23: 1.
Slovenia
(POLENCIC Nejc, JAVORNIK Jus, HOCEVAR Ziga) 107.47 (4); 2. Great
Britain
(LINKSTED Peter, KETTLE James, ROZENTALS Kurts) 2 (107.24) 109.24; 3.
Poland
(SZTUBA Kacper, NOWOBILSKI Szymon, SZYMANEK Konrad) 4 (106.29) 110.29;
7.
Germany (TUCHSCHERER Lennard, KIES Benjamin, LINDOLF Julian) 117.71
(10) +10.24
C1w U23: 1. Czech
Republic (SATKOVA Gabriela, RIHOVA Eva, KNEBLOVA Tereza) 6 (122.45)
128.45; 2.
Germany (SUESS Hannah, JAKOB Zoe, PANZLAFF Jannemien) 138.83 (4)
+10.38; 3.
Great Britain (FORROW Bethan, OGILVIE Sophie, MILLER Ellis) 14 (125.13)
139.13
C1m Junioren: 1.
Slovakia (IVANECKY Jaromir, KRAJCI Samuel, STAFFEN David) 119.42 (10);
2. Spain
(VICENTE Marc, IMAZ Markel, SEGURA Alex) 123.20 (12) +3.78; 2. Czech
Republic
(VETROVSKY Tomas, KRATOCHVIL Lukas, URBAN Michal) 123.20 (10) +3.78; 8.
Germany
(BORRMANN Ben, SACHERS Felix, ZIMMERMANN Niels) 171.85 (58) +52.43
C1w Junioren: 1. Spain
(LOPEZ Nora, GONI Leire, GUTIERREZ Malen) 145.00 (8); 2. Czech Republic
(KNEBLOVA Klara, MORENOVA Adriana, SAMKOVA Olga) 14 (134.42) 148.42; 3.
Germany
(KRECH Lucie, PIRRO Paulina, RAPPE Kimberley) 152.51 (10) +7.51
Ergebnisse Einzelrennen:
C1m U23: 1.
TRAVE Miquel
(ESP) 90.45 (2); 2. TUCHSCHERER Lennard (GER) 91.33 (0) +0.88; 3.
KETTLE James
(GBR) 93.65 (2) +3.20; 15. KIES Benjamin (GER) 99.97 (4) +9.52; 21.
LINDOLF
Julian (GER) 102.03 (4) +7.23
C1w U23: 1. SATKOVA
Gabriela (CZE) 103.15 (0); 2. OGILVIE Sophie (GBR) 104.29 (4) +1.14; 3.
LUKNAROVA Emanuela (SVK) 105.49 (2) +2.34; 5. SUESS Hannah (GER) 117.24
(0)
+12.03; 21. JAKOB Zoe (GER) 120.06 (6) +14.85; 24. PANZLAFF Jannemien
(GER)
125.40 (8) +20.19
C1m Junioren: 1.
IVANECKY Jaromir (SVK) 99.34 (2); 2. CORNU Martin (FRA) 100.92 (4)
+1.58; 3.
MCDONALD Edward (GBR) 101.72 (2) +2.38; 17. ZIMMERMANN Niels (GER)
98.47 (2)
+1.85; 20. BORRMANN Ben (GER) 103.45 (0) +6.83; 25. SACHERS Felix (GER)
112.25
(2) +15.63
C1w Junioren: 1.
KNEBLOVA Klara (CZE) 112.85 (6); 2. KRECH Lucie (GER) 119.04 (6) +6.19;
3.
PIRRO Paulina (GER) 121.03 (4) +8.18; 8. RAPPE Kimberley (GER) 129.76
(10)
+16.91
Europameisterschaft der Jugend
und U 23 - Emily Apel holt sich
die Bronzemedaille
Emily Apel- Schwabenkanutin mit schnellster Fahrzeit bei
den K 1 Damen U 23
Einen Traumlauf legte die Augsburgerin Emily Apel im K1 der
U23-Damen auf der Moldau hin. Mit einer furiosen Fahrtzeit von 86,82
Sekunden
hätte auch sie ganz nach oben greifen können. Keiner
schaffte eine schnellere
Fahrt. „Ich habe keinen hier gesehen, der eine bessere Linie
gefunden hat“
lobte Bundestrainer David Krajnik. Doch leider kassierte die
20-jährige zwei
Torstabberührungen aufgrund der enorm engen Fahrweise und
landete mit 1,94
Sekunden Rückstand auf den Bronzerang. Nur eine
Berührung weniger hätte also
für den Titel gereicht
Paulina Pirro wiederholt Europameistertitel
Mit einem fehlerfreien
Lauf sicherte sich die Bad Kreuznacherin nach 2020 erneut den Titel im
Kajak
der Juniorinnen. Zwei weitere Bronzemedaillen gingen an Emily Apel und
Joshua
Dietz in den U23-Altersklassen.
Bild
v.l.: Emely Apel, Elena Lilik
Über zwei Sekunden
Vorsprung leuchteten im Ziel auf der Anzeigetafel auf, als die
16-jährige die
Linie überquerte. Sekundenbruchteile später bekam das
Boot der jungen
Sportlerin zwei kräftige Schläge gepaart mit einem
lauten Freudenschrei zu
spüren. „Der Lauf war eigentlich optimal“
und es folgte nur noch eine
Sportlerin. Da für Paulina Pirro klar, dass eine Medaille
sicher ist. Doch die
schnellste des Halbfinales Klara Kneblova (CZ) konnte ihren Heimvorteil
nicht
nutzen und blieb hinter dem fehlerfreien Lauf von Pirro
zurück. „Ich bin
super happy mit dem Ergebnis und dass ich sozusagen meinen Titel
wiederhabe.“
Dabei war vor dem Lauf reichlich Nervenflattern angesagt, wie
Jürgen Schubert
berichtet: „Sie kam zehn Minuten vor ihrem Lauf zu mir und
sagte, sie könne
nicht fahren.“ Doch der erfahrene Bundestrainer ging nochmals
im
Schnelldurchlauf die Strecke mit ihr durch. Die unsichere Nachfrage zur
angepeilten Zielzeit beantwortete er kurz: „Bestzeit, ganz
einfach!“
An der Startlinie waren
bei Pirro alle Zweifel beseitigt. Als sie beobachtete, wie die zuvor
gestartete
Tschechin Samkova das erste Aufwärtstor nur mit einem Schlag
befuhr, kehrte
neben Selbstbewusstsein auch ein wenig Risikofreudigkeit
zurück: „Da habe ich
mir gedacht: ‚Jetzt alles oder nichts – ich fahre
das auch so‘.“ So bestätigte
die Bronzemedaillengewinnerin der diesjährigen WM vor knapp
vier Wochen ihre
Leistungsstärke und stand dieses Mal – wie schon
2020 in Krakau – erneut ganz
oben auf dem europäischen Treppchen.
Ebenfalls einen
Traumlauf legte die Augsburgerin Emily Apel im K1 der U23-Damen auf die
Moldau.
Mit einer furiosen Fahrtzeit von 86,82 Sekunden hätte auch sie
ganz nach oben
greifen können. Keiner schaffte eine schnellere Fahrt.
„Ich habe keinen hier
gesehen, der eine bessere Linie gefunden hat“ lobte
Bundestrainer David
Krajnik. Doch leider kassierte die 20-jährige zwei
Torstabberührungen aufgrund
der enorm engen Fahrweise und landete mit 1,94 Sekunden
Rückstand auf den
Bronzerang. Nur eine Berührung weniger hätte also
für den Titel gereicht. „Die
Frage, ob ich Gold verloren, oder Bronze gewonnen habe, stellt sich
für mich
nicht. Ich bin einfach nur glücklich über meinen Lauf
und die Medaille. Alles
andere ist mir gerade egal“ strahlte sie im Ziel.
Für Apel war es nach dem
Europameistertitel in der Mannschaft am Donnerstag die erste
Einzelmedaille
überhaupt.
Eine weitere
Bronzemedaille konnte der Bad Kreuznacher Joshua Dietz im K1 der
U23-Herren für
sich verbuchen. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Tim Bremer (KST
Rhein-Ruhr)
schaffte er die Hürde der besten 15 im Semifinale und konnte
sich als
zweitschnellster für den Entscheidungslauf qualifizieren. Hier
lieferten sich
beide ein starkes Rennen um die Ränge. Bremer war
früh im Finale gestartet und
führte das Klassement zunächst an. Doch für
ihn sprang trotz des fehlerfreien
Laufes am Ende nur der fünfte Rang heraus. Joshua Dietz
startete unglücklich in
den Lauf. Gleich am Aufwärtstor eins kassierte er eine
zwei-Sekunden Zeitstrafe
für eine Torstabberührung. Doch der
22-jährige ließ sich davon nicht abbringen,
fuhr seine Linie ins Ziel. Als dort der zweite Rang aufleuchtete,
konnte er es
zunächst gar nicht begreifen, was gerade geschehen war. Nur
einer, der
Lokalmatador Jakub Krejci (CZ), folgte noch. Eine Medaille war somit
sicher.
Der Tscheche wurde seiner Favoritenrolle gerecht und kam mit 2,25
Sekunden
Vorsprung vor Dietz ins Ziel, der schließlich die
Bronzemedaille gewann. Es war
dann sein Mannschafts- und Trainingskollege Bremer, der ihn als erster
überhaupt in den Arm nahm und gratulierte. „Es ist
ein Team. Heute der eine –
morgen der andere“ war im Ziel nur zu hören.
Ergebnisse:
K1m
U23: 1. KREJCI Jakub (CZE)
79.05 (0); 2. TRAVE Miquel (ESP) 80.83 (0) +1.78; 3. DIETZ Joshua (GER)
81.30
(2) +2.25; 5. BREMER Tim (GER) 82.17 (0) +3.12 | in der Qualifikation
ausgeschieden: 31. BUECHNER Jonas (GER) 98.83 (2) +11.91
K1w
U23: 1. GALUSKOVA Antonie
(CZE) 88.88 (0); 2. HUG Angele (FRA) 89.35 (0) +0.47; 3. APEL Emily
(GER) 90.82
(4) +1.94; 8. PLOCHMANN Annkatrin (GER) 98.82 (4) +9.94 | im Halbfinale
ausgeschieden: 15. HANKE Franziska (GER) 98.78 (4) +9.33
K1m
Junioren: 1. CASTRYCK
Titouan (FRA) 81.47 (2); 2. HOCEVAR Ziga Lin (SLO) 82.26 (0) +0.79; 3.
RUMANSKY
Richard (SVK) 82.88 (0) +1.41; 5. KONRAD Marten (GER) 85.18 (2) +3.71;
10.
DIETZ Enrico (GER) 87.83 (4) +6.36 | in der Qualifikation
ausgeschieden: 40.
STANZEL Christian (GER) 142.70 (52) +50.95
K1w
Junioren: 1. PIRRO
Paulina (GER) 91.89 (0); 2. SAMKOVA Olga (CZE) 94.00 (0) +2.11; 3.
ODRIOZOLA
Maite (ESP) 96.05 (2) +4.16; 8. WILD Charlotte (GER) 148.01 (50) +56.12
| in
der Qualifikation ausgeschieden: 28. KRECH Lucie (GER) 166.71 (56)
+48.56
Junioren und U-23 EM - letzter
Wettkampftag
in Budweis
Europameisterschaft der Jugend und U 23 - leider hat es für
Hannah Süß diesmal nicht gereicht!
Hannah Süß trotz
Superleistung knapp am Einzug ins Finale der C 1 Damen U 23 vorbei!
EM-Bronze für Lucie
Krech und Lennard Tuchscherer
Am letzten Tag der
Nachwuchs-Europameisterschaft konnte die deutsche Erfolgsserie durch
die beiden
Leipziger Krech und Tuchscherer in den Canadier-Disziplinen fortgesetzt
werden.
Beide sicherten sich die Bronzemedaille.
Bild:
Hanna Süß mit Eltern
„Endlich!“ war bei den
Gratulanten im Ziel sehr häufig zu hören, als Lennard
Tuchscherer aus dem Boot
stieg. Der Leipziger hatte in den vergangenen Jahren immer wieder das
Los des
undankbaren Vierten Rangs gezogen – zuletzt erst vor knapp
einem Monat bei der
Weltmeisterschaft in Ivrea. Vierter im Einzel, vierte in der
Mannschaft,
vierter bei der EM im vergangenen Jahr. Dieser Trend fand mit dem
heutigen
Finale des gebürtigen Zeitzers ‚endlich‘
ein Ende. Mit Bestzeit im Semifinale
startete Tuchscherer als letzter im Entscheidungslauf der
U23-Altersklasse.
Eine Bürde, die er in der Vergangenheit immer wieder einmal
trug. Doch heute
blieben die Nerven stabil, heute lief es einfach. „Ich bin
sauber und auf
meiner Linie geblieben. Alles hat gestimmt.“ Lediglich die
Kraft habe im
unteren Streckenteil etwas nachgelassen: „Ich wollte dann
einfach nichts mehr
riskieren und habe zwischen den letzten drei Abwärtstoren auch
noch einmal kurz
Gas rausgenommen, damit das wirklich sauber
durchläuft.“ Mit nur 1,30 Sekunden
Rückstand auf den Lokalmatadoren Vojtech Heger (CZE) kam er
nach einem letzten
Zielsprint über die Linie. Und diesmal war es nicht die
ungeliebte 4, die auf
der Anzeigetafel aufleuchtete. Diesmal konnte sich der
23-jährige über die
Bronzemedaille freuen. „Ich bin einfach mega happy aber auch
mega erledigt“ gab
er erschöpft zu. Das war auch im Ziel zu merken, als er sich
nicht einmal
richtig über seine Leitung freuen konnte. „Ich war
da einfach so ausgepowert.
Da ging das einfach nicht mehr.“ Umso mehr freute er sich
aber über die
sportliche Geste seines Dauerkonkurrenten Kacper Sztuba (Polen).
„Ich habe
gesehen, dass er mich vom Ziel aus angefeuert hat.“ Der
Vizeweltmeister aus
Ivrea schaffte heute nicht noch einmal den Sprung auf das Treppchen und
wurde
sechster. „Er hat sich für mich gefreut, weil er ja
auch wusste, dass ich immer
leer ausgegangen bin. Ich finde das einfach schön, wenn man
sich nach dem Ziel
mit einem Lächeln entgegenkommen kann und sich
gratuliert.“
Für den zweiten
deutschen Medaillenerfolg sorgte die 18-jährige Lucie Krech im
Canadier der
Juniorinnen. Wie schon bei der WM gewann sie erneut die Bronzemedaille.
Das
Rennen wurde diesmal jedoch von den beiden heimischen Tschechinnen
Kneblova und
Morenova dominiert. „Es standen andere Leute auf dem Podium,
aber es war das
gleiche Gefühl: Glück über Glück
– Freude – Lächeln!“ fasste die
Wahl-Leipzigerin ihre Emotionen zusammen. Die Freude war nicht zu
übersehen:
„Ich komme aus dem Lächeln gar nicht mehr
raus.“ Nach dem frühen Ausscheiden in
der Qualifikation im Kajak, war die Enttäuschung
zunächst sehr groß. Doch als
der Startplatz im Semifinale im Canadier gesichert war, „habe
ich mir ziemlich
schnell gedacht: ‚Du musst das jetzt abhaken. Es sind alle
blöden Dinge
passiert, die passieren konnten. Da kann es im C1 nur noch gut
laufen‘!“
Im Halbfinale kam sie
vor Teamkollegin Paulina Pirro (Bad Kreuznach) auf den fünften
Rang. „Ich war
vor dem Finale sehr angespannt und habe mir nur noch gedacht:
‚Ein Lauf – der
muss noch sitzen. Und danach brauchen meine Nerven dringend
Urlaub‘.“
So richtig gesessen
hatte der Lauf der gebürtigen Geraerin jedoch nicht.
„Ich habe mich sehr über
meine beiden Berührungen geärgert. Da dachte ich mir
schon, dass das extrem
schwer wird, noch vorn mit reinzufahren.“ Doch dann nahm die
Sportgymnasiastin
das mitlaufende Team am Rand wahr: „Ich habe gemerkt, wie
mich alle angefeuert
haben. Paulina stand unten im Ziel und hat mich auch angefeuert. Das
war
einfach schön und hat mich noch einmal motiviert.“
Als im Ziel dann die Ziffer
1 auf der Anzeigetafel stand, war die Erleichterung groß.
„Ich dachte mir zwar,
dass es mit so vielen Berührungen nichts mit einem Podium
werden wird, aber
jetzt freue ich mich einfach so sehr, dass es doch noch geklappt
hat.“ Denn von
den vier nachfolgenden Booten schafften es nur die beiden Tschechinnen,
noch
vor Krech zu fahren.
Die beiden Leipziger
erhöhten damit das Gesamtergebnis des deutschen Nachwuchsteams
um weitere zwei
Bronzemedaillen. Insgesamt bringt die Junioren- und
U23-Nationalmannschaft
somit zwei Europameistertitel sowie drei Silber- und fünf
Bronzemedaillen nach
Hause.
Ergebnisse:
C1m U23: 1.
HEGER
Vojtech (CZE) 82.83 (0); 2. DEBLIQUY Mewen (FRA) 83.31 (2) +0.48; 3.
TUCHSCHERER Lennard (GER) 84.13 (0) +1.30 | im Halbfinale
ausgeschieden: 18.
KIES Benjamin (GER) 93.01 (2) +8.32 | in der Qualifikation
ausgeschieden: 21.
LINDOLF Julian (GER) 102.03 (4) +7.23
C1w U23: 1. SATKOVA
Gabriela (CZE) 91.59 (0); 2. KNEBLOVA Tereza (CZE) 94.07 (0) +2.48; 3.
JANSSEN
Fanchon (FRA) 97.30 (2) +5.71 | im Halbfinale ausgeschieden: 12. SUESS
Hannah
(GER) 107.79 (8) +14.76 | in der Qualifikation ausgeschieden: 21. JAKOB
Zoe
(GER) 120.06 (6) +14.85; 24. PANZLAFF Jannemien (GER) 125.40 (8) +20.19
C1m Junioren: 1. KRAJCI
Samuel (SVK) 90.31 (0); 2. HOCEVAR Ziga Lin (SLO) 91.58 (4) +1.27; 3.
IMAZ
Markel (ESP) 92.42 (2) +2.11 | im Halbfinale ausgeschieden: 12.
BORRMANN Ben
(GER) 95.88 (4) +8.72; 19. ZIMMERMANN Niels (GER) 102.03 (4) +14.87 |
in der
Qualifikation ausgeschieden: 25. SACHERS Felix (GER) 112.25 (2) +15.63
C1w Junioren: 1.
KNEBLOVA Klara (CZE) 95.03 (0); 2. MORENOVA Adriana (CZE) 104.13 (0)
+9.10; 3.
KRECH Lucie (GER) 107.20 (4) +12.17; 5. PIRRO Paulina (GER) 114.07 (4)
+19.04 |
im Halbfinale ausgeschieden: 13. RAPPE Kimberley (GER) 131.39 (2) +32.29Junioren und U-23 EM -
Medaillenspiegel
Europameisterschaft der Jugend
und U 23 -- Horst Woppowa war vor
Ort und konnte gleich gratulieren
Dank Horst Woppowa
erhielten wir den Medaillenspiegel der Kanuslalom Europameisterschaft
und der
CSLX U 23 sowie Junioren aus Budweis/Tschechien 2022 - herzlichen Dank
dafür!
Länder |
Gold |
Silber |
Bronze |
Total
Medaillen |
CZE |
8 |
4 |
1 |
13 |
FRA |
3 |
5 |
4 |
12 |
SLO |
3 |
3 |
|
6 |
ESP |
2 |
4 |
2 |
8 |
GER |
2 |
3 |
5 |
10 |
SVK |
2 |
|
1 |
3 |
GBR |
|
1 |
5 |
6 |
ITA |
|
|
1 |
1 |
POL |
|
|
1 |
1 |
Wie man anhand der
Medaillen ersehen kann, haben die tschechischen Sportlerinnen und
Sportler
ihren Heimvorteil auch gut für sich angewendet. Deutschland
heimste insgesamt
10 Medaillen ein und fuhr sich damit auf den vierten Platz.
Herzlichen Glückwunsch
an die Medaillengewinnerinnen und Gewinner. Die große
Schwester von Emily Apel
- Elena Lilik - gratulierte Emily gleich persönlich vor Ort
recht herzlich zu
ihren Erfolgen, genauso wie Hannah's Eltern ihrer Tochter
Bild:
Emily Apel, Horst Woppowa
ICF Kanuslalom Weltcup
in Pau / Frankreich
Weltcup
Pau: Lilik als beste Deutsche im Extremslalom scheidet im
Viertelfinale aus
Elena Lilik (Kanu
Schwaben Augsburg) erreichte mit dem Extremslalom-Viertelfinaleinzug
das beste
Ergebnis beim Weltcup im französischen Pau aus deutscher
Sicht. Die 23-Jährige
verpasste in ihrem Kopf-an-Kopf-Rennen den Halbfinaleinzug knapp, weil
sie das
zweite Aufwärtstor nicht auf der Ideallinie passierte und
deshalb noch mit der
Führenden Jessica Fox aus Australien in ein leichtes Gerangel
kam. Das nutzte
die bis dato schon leicht Abgeschlagene Schweizerin Alena Marx und zog
an Lilik
auf dem kurzen Weg um das Tor vorbei. Keine Chance mehr für
die Augsburgerin,
Marx bis zum Ziel noch zu überholen. Die Podestplätze
gingen an die Australierin
Jessica Fox und die beiden Sloweninnen Eva Tercelj und Ajda Novak.
Die zweite deutsche
Starterin im Extremslalom, Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach), schied im
Heat,
dem ersten Kopf-an-Kopf-Rennen, bereits am Samstag unglücklich
aus. Sie startete
gut, fuhr taktisch clever und nach der im Extremslalom geforderten
Eskimorolle
schien die 30-Jährige auf dem sicheren zweiten Platz, der zum
Weiterkommen
gereicht hätte. Doch das Tor vier, ein Aufwärtstor,
bereitete ihr
Schwierigkeiten, die bis dato Dritte drängte Funk ab und
konnte sich damit an
ihr vorbeischieben. Am Ende befuhr Funk dieses verhängnisvolle
Tor nicht
korrekt. Durch einen solchen Fehler wird man an das Ende des Quartetts
gesetzt.
„Das war leider ein sehr, sehr doofer Fehler. Ich bin
abwärts durch ein
Aufwärtstor gefahren. Das hat mich sehr geärgert, da
keine Notwendigkeit
bestand, das Tor so anzugehen. Emily Apel (KS Augsburg) war aufgrund
leichter
Rückenproblem im Extremslalom nicht gestartet.
Bei den Herren
überstand als einziger
Deutscher Stefan Hengst (KR Hamm) die Qualifikation. In seinem Heat
wurde sehr
hart gekämpft. Bis zuletzt gab es großes Gerangel
von drei Kanuten um die zwei
vorderen Plätze, die zum Weiterkommen nötig sind. Am
Ende hatte dabei der
Hammer das Nachsehen, verpasste zum Schluss noch das letzte Tor. Doch
das war
nicht mehr entscheidend. Die beiden anderen deutschen Extremstarter
Noah Hegge
(26./Kanu Schwaben Augsburg) und Tim Bremer (28./KST Rhein-Ruhr) waren
aufgrund
der Nationenregel ausgeschieden. Nur die Top 20 qualifizieren sich
direkt für
die Kopf-an-Kopf-Rennen, die restlichen zwölf
Heat-Startplätze werden zunächst
an die Nationen vergeben, die mit noch keinem Sportler vertreten sind.
Das
Finale gewinnt der Franzose Boris Neveu vor Giovanni de Gennaro aus
Italien und
Pedro Goncalves aus Brasilien.
Ergebnisse
Extremslalom:
Damen:
1. Jessica Fox (AUS)
2. Eva Tercelj (SLO)
3. Ajda Novak (SLO)
9. Elena Lilik (GER)
25. Ricarda Funk (GER)
|
Herren:
1. Boris Neveu (FRA)
2. Giovanni de Gennaro (ITA)
3. Pedro Goncalves (BRA)
25. Stefan Hengst (GER)
37. Noah Hegge (GER)
39. Tim Bremer |
Weltcup Pau: Herzog
beste Deutsche im C1 Damen mit Platz sechs sowie Elena Lilik mit Platz
acht
Beim Weltcup im
französischem Pau bleiben die Deutschen wie bereits in den
Kajakwettbewerben
auch in den Canadierentscheidungen ohne Medaillen. Bestes Ergebnis fuhr
Andrea
Herzog (Leipziger KC) als Sechste ein. Elena Lilik (Kanu Augsburg)
landete auf
Rang acht. Die Podestplätze gingen an Gabriela Satkova aus
Tschecheien, die erst
17-jährige Zuzana Pankova aus der Slowakei und Jessica Fox aus
Australien.
Herzog zeigte sich
sichtlich unzufrieden nach ihrem Zieleinlauf. Die Weltmeisterin
startete schon
an Tor zwei mit einer Berührung, kam nicht gut in den Lauf und
verlor Sekunde
um Sekunde. Der mittlere Streckenabschnitt bereitete der
22-Jährigen größere
Probleme. So versuchte sie im letzten Drittel des anspruchsvollen
Stangenparcours Zeit gut zu machen, dabei sammelte vier weitere
Strafsekunden.
„Es waren leider viele kleine Fehler dabei und die Summe hat
es dann einfach
unmöglich gemacht, noch auf dem Podest zu landen. Wenn man so
viele kleine
Fehler macht, dann haben es einfach andere besser gemacht und verdienen
es, auf
dem Podest zu stehen.“ Trotzdem, so sagte die Leipzigerin,
„bin ich zufrieden
mit meiner Platzierung, vor allem in Anbetracht der ersten
Weltcups.“ Denn der
Start in die Saison lief für Herzog gar nicht gut, deshalb
hatte sie
Cheftrainer Klaus Pohlen damals aus den Wettkämpfen genommen,
damit sich die
Olympia-Dritte von Tokio auf die Ende Juli stattgefundene WM in
Augsburg
vorbereiten konnte. Diese Chance nutzte sie auch mit dem WM-Titel
optimal. Beim
Finallauf in Pau, sagte sie, „war ich nicht zu 100 Prozent im
Rennen drin.
Allerdings hatten wir auch wenig Vorbereitungszeit.“ Denn
nach der WM nahm
sie,Die zweite deutsche Finalteilnehmerin Elena Lilik, Weltmeisterin
von 2021,
kam nicht gut zurecht. Auch sie kassierte an Tor drei schon zeitig zwei
Strafsekunden. Im weiteren Rennen hatte die 23-Jährige
große Probleme mit der
richtigen Anfahrt auf die Walzen nach den Abwärtstoren, wo
sich dann ein
Aufwärtstor anschloss.
C1-Männer-Finale
ohne deutsche Beteiligung.
Von den deutschen
C1-Männern schaffte es keiner, sich in das Finale zu paddeln.
Gold holte Denis
Gargaud Chanut aus Frankreich vor den beiden Slowenen Lika Bozik und
Benjamin
Savsekk. Bester Deutscher war Timo Trummer (SV Zeitz) als
Halbfinal-Zwölfter,
der damit den Endlauf der Top Ten knapp verpasste. Eine
Berührung infolge einer
kleinen Konzentrationsschwäche am 24. und damit vorletzten Tor
kostete den
26-jährigen den Finaleinzug. Auch die beiden anderen deutschen
Halbfinalstarter, die aufgrund des Verzichts von Sideris Tasiadis (Kanu
Schwaben Augsburg) und Franz Anton (Leipziger KC) die Chance in Pau
bekamen, schafften
den Einzug in den Endlauf nicht. Der erst 19-jährige Benjamin
Kies (BSV Halle)
zeigte einen guten Lauf, kam ohne Berührungen durch den
anspruchsvollen
Stangenparcours, der den Athleten physische alles abverlangte. Mit
einem
Rückstand von 7,68 Sekunden auf den Halbfinal-Ersten und damit
Rang 19 zeigte
er eine gute Leistung. Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) reihte sich
einen
Platz nach Kies an. Der 23-Jährige sammelte vier
Strafsekunden, die jedoch
nicht allein entscheidend für sein Ausscheiden waren.
„Ich hatte generell
keinen sauberen Einstieg in die Wettkämpfe gefunden, brauche
schon zwei
Qualiläufe, um in das Halbfinale zu kommen. Heute war ich
einfach zu langsam,
habe zu viel berührt. Die Strecke war für mich
einfach zu schwer, da bin ich
ehrlich“, sagte Tuchscherer selbstkritisch. „Ich
konnte keine Geschwindigkeit
machen, die Linie hat nicht gestimmt.“ Sein Motto jetzt:
„Sammeln, die Läufe
noch einmal anschauen und nächste Woche beim letzten Weltcup
in Seu noch einmal
alles geben.
Noah Hegge
bester Deutscher im Finale fährt auf Platz 10
Deutsches Kajak-Team
ohne Medaillen beim Weltcup in Pau - Nachwuchs zeigt gute Leistungen
In den Kajakrennen bei
Weltcup im französischem Pau am heutigen Samstag hat
Olympiasiegerin Ricarda
Funk (KSV Bad Kreuznach) mit ihrem vierten Platz die beste Leistung aus
deutscher Sicht gezeigt. Eine unglückliche Berührung
bereits am ersten Tor
verhinderte Platz zwei. Bester deutscher Kajakfahrer war Noah Hegge
(Kanu
Schwaben Augsburg) mit Rang zehn. Der 23-Jährige haderte mit
sich im Ziel, denn
er hatte große Probleme auf der Strecke. Die Geschwindigkeit
stimmte nicht,
zudem kamen vier Strafsekunden hinzu. Die Podestplätze bei den
Damen gingen an
die Australierin Jessica Fox, Natalia Pacierpnik aus Polen und Tereza
Fiserova aus
Tschechien. Bei den Herren gewann der Belgier Gabriel de Coster vor dem
Schwizer Martin Dougoud und Boris Neveu aus Frankreich.Die anderen
Deutschen
waren bereits im Halbfinale ausgeschieden. Elena Lilik (Kanu Schwaben
Augsburg), die WM-Dritte von Augsburg, verpasste als 29. des
30-köpfigen Feldes
den Endlauf deutlich. Bereits im ersten Streckenbereich unterlief der
23-Jährigen ein großer Fehler, verpasst ein Tor und
muss neu Anlauf nehmen. Ein
zweiter Fahrfehler im letzten Drittel und obendrauf ein verpasstes Tor
katapultierten Lilik fast an das Ende des Feldes. „Ich habe
gestern eine neue
Paddellieferung bekommen, und wir haben dann damit ungetestet
experimentiert.
Das ist an zwei Stellen zum Verhängnis geworden. Die
Grundgeschwindigkeit und
die restlichen technischen Aufgaben haben definitiv gepasst“,
betonte Lilik.
Ihre jüngere Schwester, Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg),
landete auf dem
letzten Rang im Halbfinale. Dabei zeigte die erst 19-Jährige
ein beherztes
Rennen, wofür sie nicht belohnt wurde. Sie kam gut in den
Lauf, bis es an Tor
neun etwas zu eng wurde. Die Folge waren 50 Strafsekunden. Danach
folgte ein
weiterer Fünfziger folgte. „Ich bin im
Großen und Ganzen zufrieden, ich habe es
ins Semifinale geschafft, und das war das Hauptziel. Alles andere
wäre Bonus
gewesen. Ich wollte in meinen Halbfinallauf ‚All
in‘ gehen, und das hab ich
auch gemacht. Am Ende war es dann an zwei Stellen zu knapp. Aber ich
denke,
dafür bin ich hier, um daraus zu lernen und das für
die Zukunft umzusetzen.“
Enttäuscht über ihre
eigene Leistung schüttelten Tim Bremer (KST Rhein-Ruhr) und
Stefan Hengst (KR
Hamm) ihren Kopf nach ihrer Zieleinfahrt. Der 22-jährige
Bremer bekam die
Startchance aufgrund des Verzichts von Hannes Aigner (Augsburger KV).
Nach
einer zweimaligen Coronainfektion und einer Lungenentzündung,
verbunden mit
viel Trainingsausfall, zeigte Bremer eine sehr gute Leistung. Er kam
gut in den
Lauf, ließ jedoch im mittleren Streckenabschnitt viel Zeit
liegen, sodass er
als Halbfinal-16. den Finaleinzug am Ende verpasste. Hengst kam wie
Bremer ohne
Torstabberührungen durch den Parcours, doch verlor an allen
Stellen Sekunde um
Sekunde und landete damit auf dem 20. Rang.
Einige Deutsche
hatten
auf den Weltcup verzichtet
Nach den
Heim-Weltmeisterschaften in Augsburg haben einige Deutsche auf die
Starts bei
den beiden verbliebenen Weltcups im französischen Pau und am
nächsten
Wochenende im spanischen La Seu d’Urgell verzichtet.
C1-Weltmeister Sideris
Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) verzichtet, „der
Weltcup-Gesamtsieg stand in
dieser Saison nicht auf meinem Plan“, sagte der
32-jährige Canadierspezialist.
Sein Fokus lag ausschließlich auf der WM. Auch C1-Teamkollege
und
WM-Bronzegewinner Franz Anton (Leipziger KC) ist nicht mit von der
Partie. „Ich
hatte mein Ziel ganz klar auf die Weltmeisterschaften in diesem Jahr
ausgerichtet und habe dort mein Ziel erreicht.“ Zudem, so
gibt der 32-Jährige
offen zu, „da die WM so zeitig war, gibt es die Chance, sich
etwas länger zu
erholen, was leider mit dem voranschreitenden Alter leider
nötig wird, obwohl
man es nicht wahrhaben möchte“, sagte er mit einem
Lachen. „Ich möchte lieber
den Urlaub mit meiner Frau Rebekka genießen und in Leipzig
dann langsam wieder
ins Training einsteigen. Und Polizeidienst muss ich auch noch
erledigen. So
habe ich im Winter Zeit, um mich auf das Jahr 2023 vorbereiten zu
können.“ Auch
Tokio-Bronzegewinner Hannes Aigner (Augsburger KV) ist nicht dabei.
„Wir
erwarten in den kommenden Wochen Nachwuchs. Deshalb habe ich mich dazu
entschieden, nicht mehr für einen längeren Zeitraum
von zuhause wegzufahren. Es
würde mich natürlich sehr reizen, vor Abschluss der
Saison noch das ein oder
andere Event mitzunehmen, aber die Familie hat in diesem Fall
Vorrang“, sagte
der 33-Jährige, der damit zum zweiten Mal Vater wird. Auf den
Start verzichtet
haben auch die WM-Teilnehmer Jasmin Schornberg (KR Hamm), Caroline
Trompeter
(SKG Hanau) und Vinzenz Hartl (Augsburger KV). „Mit Paula im
Gepäck wären die
beiden Weltcups einfach zu anstrengend geworden“,
erklärte Schornberg, die Ende
2020 ihre Tochter bekam. Trompeter, die um drei Hundertstel Sekunden
den Einzug
in die Extremslalom-Heats bei der WM verpasste, schreibt derzeit an
ihrer
Masterarbeit und arbeitet zugleich. In Absprache mit Cheftrainer Klaus
Pohlen,
so sagte sie, „ist es mit Blick auf Paris sinnvoll, die Uni
jetzt möglichst
schnell zu beenden, um den Fokus wieder voll aufs Paddeln zu legen und
frühzeitig in die Vorbereitung für nächstes
Jahr zu starten.“ Und
Extremspezialist Hartl bestreitet derzeit eine Trainerausbildung.
Cheftrainer
Klaus Pohlen sagte, „es ist sehr schwer, sich nach dieser
erfolgreichen WM noch
einmal zu motivieren.“ Erfreut und lobend
äußerte er sich über die beherzten
Rennen der Nachwuchstalente Tim Bremer und Emily Apel, die wichtige
Erfahrungen
sammeln konnten.
ICF
Kanuslalom
Weltcup in La Seu d’Urgell/Finale
Kanuslalom
Weltcup-Finale - ein toller Abschluss der Weltcup Saison für
Lilik, Funk und
Herzog
Elena Lilik (Kanu
Schwaben Augsburg) holt beim Weltcup-Finale im spanischen La Seu
d’Urgell
Silber im Extremslalom. Dabei war der Start wieder nicht optimal, lag
dennoch
mit großem Krafteinsatz auf Rang drei und kämpfte
mit vollen Paddeleinsatz auf
Rang zwei. „Ich konnte dann hintenraus noch taktisch
agieren“, sagte Lilik
überglücklich nach dem Rennen. Es war eine enorme
Leistung der 23-Jährigen, da
sie in allen Disziplinen – Kajak, Canadier und Extrem
– startet. Wie sie die
Kräfte am Ende noch derart mobilisieren konnte,
erklärte die Augsburgerin lachend,
„es war einfach der Gedanke, dass es danach vorbei
ist.“ Gold gewann die Britin
Mallory Franklin, Bronze ging an Olatz Arregui aus Spanien.
Ricarda Funk (KSV Bad
Kreuznach) schied im Viertelfinale aus. Schon am ersten
Aufwärtstor war fast
alles vorbei, als sie abgedrängt wurde und als Dritte
herauskam. Danach folgten
noch große Probleme bei der Eskimorolle, wodurch alle Chancen
auf mindestens
Platz zwei zum Weiterkommen vorbei waren. Die dritte deutsche
Starterin, Emily
Apel von den Kanu Schwaben, war bereits in den
Einzelzeitläufen gescheitert.Bei
den Herren schied Stefan Hengst (KR Hamm) als bester Deutscher im
Viertelfinale
aus. Bereits der Start von der Rampe verlief für ihn am
schlechtesten. Auch in
La Seu war es eine Rampe, die kippt und die Boote somit ins Wasser
rutschen.
Doch Hengsts Boot schien förmlich kleben zu bleiben.
Entsprechend waren seine
Chancen, wenn die anderen drei Kontrahenten keine Fehler machen,
bereits
vorbei. Und so war es am Ende auch. Das Finale gewinnt der Tscheche
Vojtech Heger
vor Manuel Ochoa aus Spanien und Theo Desvignes aus Frankreich.
Bereits im
Einzelzeitfahren ausgeschieden
Emily Apel (Kanu
Schwaben Augsburg) war in den Einzelzeitläufen als 25. bereits
ausgeschieden.
Zwar kommen 32 Athleten weiter, doch nur die Top 20 qualifizieren sich
direkt
für die Kopf-an-Kopf-Rennen. Die restlichen zwölf
Heat-Startplätze werden
zunächst an die Nationen vergeben, die mit noch keinem
Sportler vertreten sind.
Ebenso konnten sich Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) und Tim Bremer
(KST
Rhein-Ruhr) nicht für die Heats qualifizieren. Sie paddelten
auf die Ränge 38
und 46 in dem 66-köpfigen Starterfeld.
Herzog gewinnt das
Weltcup-Finale in Spanien im Canadier Einer Damen – Elena
Lilik wird
Gesamt-Weltcup-Dritte
Canadierspezialistin
Andrea Herzog (Leipziger KC) gewinnt beim Weltcup-Finale im spanischen
La Seu
d’Urgell Gold, gefolgt von den beiden Tschechinnen Gabriela
Satkova und Tereza
Fiserova. Die Weltmeisterin kam gut in das Rennen, musste an einigen
Stellen
sichtlich auf Plan B umstellen, was ihr sehr gut gelang. An Tor 20
sammelte sie
zwei unglückliche Strafsekunden ein, dennoch reichte es
vorerst für die
Führung. Doch keine der weiten vier Starterinnen, darunter
auch Jessica Fox aus
Australien, konnten ihre Zeit toppen. „Das Gefühl
hier war gut, aber nicht so
gut wie bei den Weltmeisterschaften in Augsburg. Wir hatten eine lange
Pause
nach der WM. Ich habe versucht, wieder ins Paddeln und in den
Wettkampfmodus zu
kommen. Mein Lauf war nicht perfekt, eine Berührung und ein
bisschen Kampf.
Deshalb war ich ziemlich glücklich, dass es für den
ersten Platz gereicht hat,
als ich ins Ziel kam. Und jetzt habe ich sogar gewonnen, das ist
einfach
verrückt“, sagte Herzog.
Die zweite Finalistin
Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) paddelte auf Platz sechs. Das
reichte für
den dritten Rang in der Gesamt-Weltcup-Wertung, die Tereza Fiserova aus
Tschechien vor der Britin Mallory Franklin gewonnen hat. Als zweite im
Finallauf gestartet, zeigte Lilik sich zufrieden nach ihrem Lauf. Am
Ende
zeigte sich, was er wert war. So schoben sich noch fünf
Paddlerinnen vor die
23-Jährige. Vor allem im mittleren Streckenbereich verlor
Lilik viel Zeit,
hatte nicht die Ideallinie getroffen. Obendrauf kamen noch zwei
Strafsekunden.
Die dritte deutsche
Canadierspezialistin Nele Bayn (Leipziger KC) hatte den Einzug in den
Endlauf
der besten Zehn als Halbfinal-23. deutlich verpasst. Der technisch
schwierige
Kurs machte der 22-Jährigen sichtlich zu schaffen. Sie musste
auf das
Wildwasser reagieren, statt agieren. So konnte sie zwar an der einen
oder
anderen Passage mehr als vier Strafsekunden geschickt vermeiden, doch
die Uhr
tickte erbarmungslos herunter. So fehlten der Leipzigerin am Ende 10,25
Sekunden zum letzten Finalplatz.
C1-Männer-Finale
ohne deutsche Beteiligung
Auch die beiden
deutschen Halbfinalisten Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) und Timo
Trummer
(KV Zeitz) konnten sich nicht unter die besten Zehn für den
Endlauf platzieren.
Gold, Silber und Bronze gingen an Nicolas Gestin aus Frankreich, den
Spanier
Miquel Trave und Luka Bozic aus Slowenien.
Zwar zeigte Tuchscherer
einen guten, kontrollierten Halbfinallauf, doch an einer Torkombination
im
unteren Drittel der Strecke musste er etwas zu viel improvisieren. Das
war zu
viel Zeitverlust in Verbindung mit der leichten
Torstabberührung bereits an Tor
drei. Am Ende für ihn Platz 18 im Halbfinale. Der Start von
Timo Trummer
verlief unglücklich, schon an Tor eins berührte er
die Stäbe. Kein guter
Einstieg, auch für den Kopf, was im weiteren Rennverlauf
deutlich wurde. In Tor
fünf drohte der Zeitzer fast zu kentern. So war es schwierig,
die Spannung noch
hoch zu halten. Es folgten zwei weitere Torstabberührungen und
der Traum vom
Endlauf war geplatzt. Am Ende wurde er Halbfinal-24. des
30-köpfigen Feldes.
Wie schwierig der Kurs war, zeigte auch das Halbfinal-Aus von
Olympiasieger
Benjamin Savsek aus Slowenien, der vor dem letzten Tor kenterte und es
damit
verpasste. Insgesamt gab es für fünf Canadierfahrer
die Höchststrafe.
Benjamin Kies (BSV
Halle) war als einziger Deutscher bereits an der Qualifikation
für das
Halbfinale gescheitert. Zwei Strafsekunden wurden dem
19-Jährigen zum
Verhängnis. Am Ende belegte er Platz 34.
Cheftrainer Klaus Pohlen
zog überwiegend ein positives Fazit nach dieser Saison.
„Es war auffällig, dass
der Einstieg in die Wettkämpfe in Pau nach der langen Pause
nach der WM in
Augsburg schwer fiel. Doch jetzt haben die Leistungsträger
wieder gezeigt, dass
sie da sind, auch wenn die Läufe nicht perfekt
waren.“ Aber das könne man auch
nicht erwarten. Denn der Fokus in diesem Jahr lag eindeutig auf der WM.
„Dennoch haben wir hier gezeigt, dass unsere Top-Leute auch
auf anderen
Strecken als bei uns in Augsburg fahren können. Und das auch
ohne lange
Vorbereitung. Kompliment an Andrea und auch Elena, die heute Dritte im
Gesamt-Weltcup wurde“, sagte Pohlen anerkennend und
ergänzte, „es war ein guter
Saisonabschluss für uns.“
In die Zukunft blickend
– im nächsten Jahr steht bereits wieder die
Olympia-Qualifikation an,
resümierte Pohlen, gebe es natürlich noch ein paar
Baustellen. „Klar ist, dass
wir auf Sid und Franz nicht verzichten können.“
Beide, Weltmeister Sideris
Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) und WM-Dritter Franz Anton (Leipziger
KC),
hatten nach der WM die Saison beendet. „Es wäre
schön, wenn die Jüngeren näher
an der Weltspitze wären. Aber es hat sich gezeigt, dass sie
noch viel an sich
arbeiten müssen.“
Ergebnisse im
Canadier
Einer:
C1 Damen:
1. Andrea Herzog (GER)
2. Gabriela Satkova (CZE)
3. Tereza Fiserova
6. Elena Lilik (GER)
23. Nele Bayn (GER)
|
C1 Herren:
1. Nicolas Gestin (FRA)
2. Miquel Trave (ESP)
3. Luka Bozic (SLO)
18. Lennard Tuchscherer (GER)
24. Timo Trummer (GER)
34. Benjamin Kies (GER) |
Funk gewinnt
Weltcup-Finale
Olympiasiegerin und
zweifache Weltmeisterin Ricarda Funk hat beim Weltcup-Finale im
spanischen La
Seu d‘Urgell Gold im Kajak-Einer geholt. Auf der extrem
anspruchsvollen Strecke
zeigte die für KSV Bad Kreuznach Startende erneut ihre Klasse.
Mit 3,89
Sekunden Vorsprung auf die Zweite, Camille Prigent aus Frankreich,
zeigte die
30-Jährige ihr Können. Dritte wurde Monica Doria
Vilarrubla aus Andorra.
Ausnahmeathletin Jessica Fox aus Australien war im Halbfinale
ausgeschieden.
„Es war wirklich ein sehr harter Kurs. Die Drehungen waren
ziemlich schwierig,
ich wusste nicht, was passieren würde. Aber jetzt bin ich
wirklich glücklich
mit meinem finalen Lauf und happy, dass ich die Weltcup-Saison so
beenden
konnte“, resümierte Funk. Cheftrainer Klaus Pohlen
lobte die herausragende
Leistung von Funk, die mit ihrer Zeit von 92,32 Sekunden im
Herren-Finale auf
Platz acht gefahren wäre. „Es war ein Top-Lauf,
nahezu perfekt. Da gibt es fast
nichts auszusetzen“, sagte Pohlen.
Das Kajak-Herren-Finale
fand ohne deutsche Beteiligung statt. Bester Deutscher wurde Stefan
Hengst (KR
Hamm), der als Halbfinal-Zwölfter den Endlauf knapp verpasste.
Die Podestplätze
gingen an den Tschechen Jiri Prskavec, Martin Srabotnik aus Slowenien
und Vit
Prindis aus Tschechien.
Nach den
Kajak-Wettbewerben resümierte Pohlen, „unsere
Baustelle ist eindeutig der
Kajak-Herren-Bereich. Wir haben den Anschluss an die Weltspitze
verloren. Das
muss man ganz klar sagen. Da gibt es auch nichts schön zu
reden.“ Jetzt müsse
hart daran gearbeitet werden, wie der Nachwuchs schnell wieder
herangeführt
werde, so sein Fazit aus der Saison.
Im Halbfinale
gescheitert
Elena Lilik (Kanu
Schwaben Augsburg), WM-Dritte von Augsburg, kam wie bereits eine Woche
zuvor in
Pau auf der Halbfinalstrecke nicht zurecht. Mit zwei verpassten Toren,
jeweils
mit 50 Sekunden Strafe belegt, landete sie auf dem 27. Rang des
30-köpfigen
Feldes. Die neuen Paddel machten der 23-Jährigen damit immer
noch zu schaffen.
Für ihre jüngere Schwester, Emily Apel (Kanu Schwaben
Augsburg), galt es wie in
Pau, Erfahrungen im Weltcup-Zirkus zu sammeln. Die 19-Jährige
kam gut durch den
Stangenparcours auf der anspruchsvollen Strecke, kassierte zwar vier
Strafsekunden und verpasste dann jedoch das vorletzte Tor, weshalb es
am Ende
Platz 25 war.
Bei dem Herren-Ausscheid
verpasste Stefan Hengst das zehnköpfige Finale knapp. Eine
unglückliche, von
ihm unbemerkte Berührung eines Stabes bei der Ausfahrt eines
Tores mit dem
Paddel wurde dem 28-Jährigen zum Verhängnis. So war
seine Freude nach dem Ziel
zunächst groß, als er im Finale zu sein schien. Doch
dann leuchteten die zwei
Strafsekunden auf, die dann auch bestätigt wurden. Teamkollege
Noah Hegge (KS
Augsburg) kam zwar ohne Berührungen durch den Stangenparcours,
jedoch ließ der
23-Jährige im ersten und letzten Drittel der Strecke zu viel
Zeit liegen,
weshalb er am Ende auf Platz 13 landete. Der dritte deutsche Starter,
Tim
Bremer (KST Rhein-Ruhr), kämpfte sich sichtlich ausgepumpt
über die Ziellinie.
Aufgrund des Verzichts von Hannes Aigner (Augsburger KV) hatte der
22-Jährige
die Chance, bei den beiden letzten Weltcups der Saison Erfahrungen zu
sammeln.
Vor dem Hintergrund einer zweimaligen Coronainfektion und einer
Lungenentzündung in diesem Jahr, verbunden mit viel
Trainingsausfall, zeigte er
eine sehr gute Leistung. Doch die schwere Strecke forderte an Physis
und
Konzentration alles ab, was an den vielen
„Fünfzigern“, die auch die
Kajak-Männer – darunter viele namhafte –
„sammelten“, deutlich sichtbar war.
Insgesamt hagelte für 13 Männer im Halbfinale die
Höchststrafe.
Ergebnisse im Kajak
Einer:
K1 Damen:
1. Ricarda Funk (GER)
2. Camille Prigent (FRA)
3. Monica Doria Vilarrubla (AND)
25. Emily Apel (GER)
27. Elena Lilik (GER) |
K1 Herren:
1. Jiri Prskavec (CZE)
2. Martin Srabotnik (SLO)
3. Vit Prindis (CZE)
12. Stefan Hengst (GER)
13. Noah Hegge (GER) |
Marianne
Stenglein, 6.9.2022
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