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Slalom

Archiv 2022

Budweis:
Nachwuchsteam startet in die Europameisterschaft
Im tschechischen České Budějovice (Budweis) wurden nach der WM in Augsburg mit einer beeindruckenden Feier die Junioren und U23 Europameisterschaften eröffnet. Das Deutsche Team möchte an die Erfolge der WM anknüpfen.
Ziemlich genau einen Monat nach den Weltmeisterschaften im italienischen Ivrea geht das deutsche Nachwuchs-Nationalteam ab morgen bei der Kontinentalmeisterschaft an den Start. Seit Donnerstag trainiert die junge Mannschaft auf der Wildwasserstrecke, die – wie so oft in Tschechien – neben einer Wehrstufe künstlich erbaut wurde. Den Deutschen Athletinnen und Athleten ist der Kurs jedoch nicht unbekannt. Bereits mehrfach in den vergangenen Jahren richtete der Deutsche Kanu Verband einen Wettkampf der Deutschland-Cup-Serie auf der Moldau aus. Zwar verfügt die Wettkampfstrecke nur über ein vergleichsweise geringes Gefälle und damit eine niedrigere Fließgeschwindigkeit des Wassers, als an vielen anderen Orten – dennoch hält auch dieser Kurs einige Knackpunkte bereits, wobei es insbesondere einmal mehr auf die Streckenaushängung ankommen wird. Wie genau diese für die Qualifikationsrennen aussehen wird, erfahren die Athleten am heutigen Nachmittag bei der Streckenvorfahrt.
Die Veranstaltung wurde am angrenzenden kleinen Hafen feierlich eröffnet. Mit einem beeindruckenden Programm aus Seilakrobatik und Feuerkunst in einer malerischen Kulisse während des Sonnenuntergangs und später bei Mondschein ließen sich die Veranstalter nicht anmerken, dass ein Wettkampf in dieser Größenordnung für sie eine Prämiere darstellt.

Teamaufstellung:
K1m U23: BUECHNER Jonas (GER/KVS Schwerte) | DIETZ Joshua (GER/RKV Bad Kreuznach) | BREMER Tim (GER/KST Rhein-Ruhr)
K1w U23: APEL Emily (GER/KSA Augsburg) | HANKE Franziska (GER/AKV Augsburg) | PLOCHMANN Annkatrin (GER/SGV Nuernberg-Fuerth)
C1m U23: LINDOLF Julian (GER/KSA Augsburg) | KIES Benjamin (GER/BSV Halle) | TUCHSCHERER Lennard (GER/LKC Leipzig)
C1w U23: SUESS Hannah (GER/KSA Augsburg) | PANZLAFF Jannemien (GER/KVS Schwerte) | JAKOB Zoe (GER/KVS Schwerte)
K1m Junioren: KONRAD Marten (GER/WSC Dormagen) | DIETZ Enrico (GER/RKV Bad Kreuznach) | STANZEL Christian (GER/AKV Augsburg)
K1w Junioren: PIRRO Paulina (GER/KSV Bad Kreuznach) | WILD Charlotte (GER/BSV Halle) | KRECH Lucie (GER/LKC Leipzig)
C1m Junioren: ZIMMERMANN Niels (GER/LKC Leipzig) | SACHERS Felix (GER/LKC Leipzig) | BORRMANN Ben (GER/BSV Halle)
C1w Junioren: PIRRO Paulina (GER/KSV Bad Kreuznach) | RAPPE Kimberley (GER/LKC Leipzig) | KRECH Lucie (GER/LKC Leipzig)
Junioren und U-23 EM startet in Budweis mit Team Medaillen – ein starker Start-  Annkathrin Plochmann, Emily Apel und Franziska Hanke holen EM-Gold
Rein bayerisches Team - Annkathrin/SGV Nürnberg-Fürth, Emily Kanu Schwaben Augsburg, Franziska Hanke AKV Augsburg
Bei den Nachwuchs-Europameisterschaften konnten in den Mannschaftsrennen die U23-Damen im Kajak-Einer den Titel gewinnen. Zwei weitere Silbermedaillen gingen an die Teams der Juniorinnen und Junioren im K1.
"Die Strecke war echt schwierig, aber ich denke, wir haben das Beste daraus gemacht!“ Ein ziemlich bescheidenes Resümee gaben die drei jungen Damen nach ihrem Goldlauf zu Protokoll. Wohl aber auch dem geschuldet, weil im Ziel überhaupt nicht klar war, was der Mannschaftslauf von Annkatrin Plochmann (Nürnberg-Fürth), Emily Apel und Franziska Hanke (beide Augsburg) Wert sein würde. „Da war es kurz mal ziemlich wild, weil wir überhaupt nicht wussten, wo wir stehen.“ Bei Einfahrt im Ziel stand kurzzeitig eine fehlerhafte Wertung auf dem Tableau, welche erst nachträglich korrigiert wurde. Davon bekamen die drei aber nichts mehr mit, weil die Anzeigetafel schon auf die folgenden Britinnen umsprang. Erst an Land konnten die Kajak-Spezialistinnen sich davon vergewissern, dass sie tatsächlich die schnellste Gesamtzeit abgeliefert hatten. Daran konnten dann auch die zwei nachfolgenden Nationen nichts mehr ändern. Mit hauchdünnem Vorsprung von nur einer Drittelsekunde vor den Französinnen holten sich die Vizeweltmeisterinnen nun den Europameisterschaftstitel.
Dabei hatten es alle Starter des heutigen Tages mit einer sehr anspruchsvollen Streckenaushängung aufzunehmen. „Das war echt schwieriger, als gedacht.“ Trotz des kleinen Vorteils, dass bei den Europameisterschaften in den Mannschaftsläufen dieselbe Strecke befahren wird, wie auch in den Qualifikationsrennen am Vormittag, stellten die Befahrung als Team durchaus eine Herausforderung dar. „Man wusste zwar, wo man aufpassen muss, aber ich musste trotzdem zwei Mal auf der Strecke improvisieren“ fasst Franziska Hanke den Lauf zusammen. Doch diese kurzerhand geänderte Fahrweise hielt die 22-jährige nicht vom Goldkurs ihres Teams ab.
Ähnlich gut lief es für die Juniorinnen im Kajak-Einer. Bei den Herren konnten Marten Konrad (Dormagen), Enrico Dietz (Bad Kreuznach) und Christian Stanzel (Augsburg) die Silbermedaille für sich entscheiden. Zwar glaubten die drei im Ziel nicht wirklich an einen Podiumsrang, denn bei der Befahrung des Kurses hatten sie sechs Torstabberührungen und somit zwölf Strafsekunden kassiert. Doch auch hier stellte die ausgehangene Torstrecke eine Herausforderung für alle Mannschaften dar. Umso größer war dann die Erleichterung und Freude, dass die erwarteten Favoriten schwächelten und hinter den Deutschen blieben. Ihre Teamkolleginnen kamen mit nur vier Strafsekunden aus und zeigten einen soliden Lauf, den sie mit großem Vorsprung ins Ziel brachten. Letztlich mussten sich Lucie Krech (Leipzig), Charlotte Wild (Halle) und Paulina Pirro (Bad Kreuznach) nur dem heimischen tschechischem Team geschlagen geben.
Am Vormittag hatten alle Kajak-Spezialisten des deutschen Teams bereits die Qualifikation in den Einzelrennen absolviert. Hierbei konnten sich Joshua Dietz (Bad Kreuznach), Tim Bremer (Rhein-Ruhr) und Franziska Hanke bei der U23 sowie Marten Konrad, Paulina Pirro und Charlotte Wild direkt im ersten Lauf für die Semifinals am Samstag qualifizieren. Annkatrin Plochmann und Emily Apel (U23) sowie Enrico Dietz (Junioren) gelang der Einzug über den zweiten Lauf. Jonas Büchner (Schwerte) schrammte um nur 0,28 Sekunden an einem Halbfinalplatz vorbei, konnte aber mit seiner Leistung als eigentlicher Junior bei der U23-Altersklasse zufrieden sein. Christian Stanzel und Lucie Krech kamen jeweils eine 50-Sekunden Zeitstrafe wegen eines unsauber befahrenen Tores im unteren Streckenabschnitt in die Quere. Sie schieden somit vorzeitig aus den weiteren Rennen aus.
Bild v.l.: Gold für Emily Apel, Annkathrin Plochmann, Franziska Hanke
Ergebnisse Mannschaften:
K1m U23: 1. France (HENE Simon, DELASSUS Anatole, SAUSSEREAU Pierre) 99.93 (2); 2. Spain (TRAVE Miquel, ECHANIZ Pau, CUESTA Dario) 104.25 (2) +4.32; 3. Great Britain (DICKSON Jonny, HAYLETT Ben, CHAPPELL Etienne) 8 (97.98) 105.98; … 5. Germany (BREMER Tim, DIETZ Joshua, BUECHNER Jonas) 118.09 (14) +18.16

K1w U23:
1. Germany (PLOCHMANN Annkatrin, APEL Emily, HANKE Franziska) 118.08 (6); 2. France (PRIGENT Romane, VUITTON Emma, HUG Angele) 118.43 (8) +0.35; 3. Great Britain (HAMER-EVANS Megan, SPICER Phoebe, LEAVER Lois) 125.97 (10) +7.89
K1m Junioren: 1. Slovenia (HOCEVAR Ziga, Lin JEKLIN, Rene ZOBEC) 106.69 (4); 2. Germany (KONRAD Marten, DIETZ Enrico, STANZEL Christian) 119.10 (12) +12.41; 3. Italy (FERRAZZI Xabier, PISTONI Michele, GRIMANDI Gabriele) 123.61 (10) +16.92
K1w Junioren: 1. Czech Republic (KNEBLOVA Klara, SVEHLOVA Katerina, SAMKOVA Olga) 128.95 (6); 2. Germany (KRECH Lucie, WILD Charlotte, PIRRO Paulina) 136.86 (4) +7.91; 3. France (PECSCE-ROUE Nina, BABIN Cerise, DELAHAYE Clara) 145.43 (10) +16.48

Ergebnisse Einzelrennen:

K1m U23: 1. KREJCI Jakub (CZE) 83.26 (0); 2. ECHANIZ Pau (ESP) 88.01 (0) +4.75; 3. DIETZ Joshua (GER) 88.55 (0) +5.29; 4. BREMER Tim (GER) 88.61 (2) +5.35; 31. BUECHNER Jonas (GER) 98.83 (2) +11.91

K1w U23:
1. NESNIDALOVA Lucie (CZE) 98.93 (0); 2. GALUSKOVA Antonie (CZE) 100.30 (2) +1.37; 3. DORIA VILARRUBLA Monica (AND) 101.12 (0) +2.19; 11. HANKE Franziska (GER) 105.18 (2) +6.25; 18. PLOCHMANN Annkatrin (GER) 103.95 (6) +3.67; 20. APEL Emily (GER) 106.76 (6) +6.48
K1m Junioren: 1. CASTRYCK Titouan (FRA) 89.96 (2); 2. VENC Stepan (CZE) 93.10 (2) +3.14; 3. NOVAK Matyas (CZE) 94.20 (6) +4.24; 15. KONRAD Marten (GER) 104.13 (4) +14.17; 23. DIETZ Enrico (GER) 94.40 (2) +2.65; 40. STANZEL Christian (GER) 142.70 (52) +50.95
K1w Junioren: 1. KNEBLOVA Klara (CZE) 104.05 (4); 2. BRZESKA Dominika (POL) 105.97 (4) +1.92; 3. GONI Leire (ESP) 112.30 (8) +8.25; 6. PIRRO Paulina (GER) 114.20 (6) +10.15; 11. WILD Charlotte (GER) 117.07 (4) +13.02; 28. KRECH Lucie (GER) 166.71 (56) +48.56

Silber und Bronze in den Mannschaftsrennen der C 1 Disziplinen

In den Mannschaftsrennen der Canadier-Disziplin konnten die deutschen Juniorinnen und U23-Damen, die Anzahl der Medaillen bei dieser EM um weitere zwei erhöhen. Zuvor musste das Team jedoch einige frühzeitige Ausscheide in den Einzelrennen verzeichnen.
Nachdem am Vortag bereits die Kajak-Spezialistinnen drei Medaillen in den Mannschaftswettbewerben einstrichen, konnten am zweiten Teamwettbewerbstag die Canadier ebenso zwei weitere Podiumsränge einfahren. Zoe Jakob und Jannemien Panzlaff (beide Schwerte) sicherten sich mit Teamkollegin Hannah Süß (Kanu Schwaben Augsburg) die Silbermedaille hinter den heimischen Tschechinnen, die das Feld mit zehn Sekunden Vorsprung deutlich anführten. Die Deutschen profitierten in ihrem Lauf vor allem von ihren wenigen Fehlern und somit geringen Strafsekunden. Die Streckenaushängung hatte sich bereits am gestrigen Tag als kompliziert – insbesondere für die Mannschaftsrennen – dargestellt. Umso mehr war der Lauf der U23-Athletinnen wert und die Medaille entschädigte das frühe Ausscheiden der beiden Schwerterinnen am Vormittag in den Einzelrennen.
 
Junioren und U-23 EM - Canadier Einer Teams mit Silber und Bronze
Die zweite Medaille des Tages fuhren die Juniorinnen ins Ziel. Nach dem Silbererfolg in der Kajak-Mannschaft tags zuvor, konnten Lucie Krech (Leipzig) und Paulina Pirro (Bad Kreuznach) auf entsprechende Erfahrungen zurückgreifen. Gemeinsam mit Teamkollegin Kimberley Rappe (Leipzig) hatten sie am Morgen mit der Direktqualifikation in den Einzelrennen bewiesen, dass sie den Kurs auch im Canadierboot meistern können. Zwar passierte der jungen Kimberley Rappe ein kleiner Fahrfehler im Mittelteil des Kurses, der am Ende vielleicht den Silberrang kostete – mit Hilfe der beiden Teamkolleginnen konnte der Ärger jedoch schnell ausgeräumt werden. „Wir haben eine Medaille, ob nun Silber oder Bronze ist doch jetzt gerade auch erst einmal egal“ waren die aufbauenden Worte der beiden wettkampferfahreneren Mitstreiterinnen. Und so war auch bei der Siegerehrung wieder aller Ärger vergessen und drei strahlende Bronzemedaillengewinnerinnen zu sehen.
Bei den Herren in der U23-Altersklasse lief die Fahrt nicht optimal. Lennard Tuchscherer (Leipzig), Julian Lindolf (Kanu Schwaben Augsburg) und Benjamin Kies (Halle) kamen mit zehn Strafsekunden ins Ziel. Sie hatten sich mehr erhofft: „Ich bin nicht zufrieden mit meiner Leistung“ resümierte Tuchscherer. Er hatte am Vormittag eine deutlich bessere Linie erwischt und sich als Zweitplatzierter in den Vorläufen direkt für das Semifinale qualifiziert. Den Mannschaftskollegen der Junioren kam eine 50-Sekunden Zeitstrafe im oberen Streckenteil in die Quere. Sonst wäre für Niels Zimmermann und Felix Sachers (beide Leipzig) sowie Ben Borrmann (Halle) ebenfalls ein Podestplatz möglich gewesen, wobei der Silberrang mit identischer Gesamtzeit in diesem Rennen sowohl an das tschechische als auch das spanische Team ging.
Für die Canadier-Spezialisten geht es am Sonntag zunächst um den Einzug in das Finale und wenig später schließlich um die Einzelmedaillen dieser EM. Dabei muss das deutsche Team auf Julian Lindolf, Zoe Jakob und Jannemien Panzlaff bei der U23 sowie Felix Sachers bei den Junioren verzichten. Sie schrammten jeweils knapp an der Hürde der besten 20 vorbei und schieden vorzeitig aus den Einzelrennen aus.
 
Ergebnisse Mannschaften:
C1m U23: 1. Slovenia (POLENCIC Nejc, JAVORNIK Jus, HOCEVAR Ziga) 107.47 (4); 2. Great Britain (LINKSTED Peter, KETTLE James, ROZENTALS Kurts) 2 (107.24) 109.24; 3. Poland (SZTUBA Kacper, NOWOBILSKI Szymon, SZYMANEK Konrad) 4 (106.29) 110.29; 7. Germany (TUCHSCHERER Lennard, KIES Benjamin, LINDOLF Julian) 117.71 (10) +10.24

C1w U23:
1. Czech Republic (SATKOVA Gabriela, RIHOVA Eva, KNEBLOVA Tereza) 6 (122.45) 128.45; 2. Germany (SUESS Hannah, JAKOB Zoe, PANZLAFF Jannemien) 138.83 (4) +10.38; 3. Great Britain (FORROW Bethan, OGILVIE Sophie, MILLER Ellis) 14 (125.13) 139.13
C1m Junioren: 1. Slovakia (IVANECKY Jaromir, KRAJCI Samuel, STAFFEN David) 119.42 (10); 2. Spain (VICENTE Marc, IMAZ Markel, SEGURA Alex) 123.20 (12) +3.78; 2. Czech Republic (VETROVSKY Tomas, KRATOCHVIL Lukas, URBAN Michal) 123.20 (10) +3.78; 8. Germany (BORRMANN Ben, SACHERS Felix, ZIMMERMANN Niels) 171.85 (58) +52.43
C1w Junioren: 1. Spain (LOPEZ Nora, GONI Leire, GUTIERREZ Malen) 145.00 (8); 2. Czech Republic (KNEBLOVA Klara, MORENOVA Adriana, SAMKOVA Olga) 14 (134.42) 148.42; 3. Germany (KRECH Lucie, PIRRO Paulina, RAPPE Kimberley) 152.51 (10) +7.51

Ergebnisse Einzelrennen:

C1m U23: 1. TRAVE Miquel (ESP) 90.45 (2); 2. TUCHSCHERER Lennard (GER) 91.33 (0) +0.88; 3. KETTLE James (GBR) 93.65 (2) +3.20; 15. KIES Benjamin (GER) 99.97 (4) +9.52; 21. LINDOLF Julian (GER) 102.03 (4) +7.23

C1w U23:
1. SATKOVA Gabriela (CZE) 103.15 (0); 2. OGILVIE Sophie (GBR) 104.29 (4) +1.14; 3. LUKNAROVA Emanuela (SVK) 105.49 (2) +2.34; 5. SUESS Hannah (GER) 117.24 (0) +12.03; 21. JAKOB Zoe (GER) 120.06 (6) +14.85; 24. PANZLAFF Jannemien (GER) 125.40 (8) +20.19
C1m Junioren: 1. IVANECKY Jaromir (SVK) 99.34 (2); 2. CORNU Martin (FRA) 100.92 (4) +1.58; 3. MCDONALD Edward (GBR) 101.72 (2) +2.38; 17. ZIMMERMANN Niels (GER) 98.47 (2) +1.85; 20. BORRMANN Ben (GER) 103.45 (0) +6.83; 25. SACHERS Felix (GER) 112.25 (2) +15.63
C1w Junioren: 1. KNEBLOVA Klara (CZE) 112.85 (6); 2. KRECH Lucie (GER) 119.04 (6) +6.19; 3. PIRRO Paulina (GER) 121.03 (4) +8.18; 8. RAPPE Kimberley (GER) 129.76 (10) +16.91

Europameisterschaft der Jugend und U 23 - Emily Apel holt sich die Bronzemedaille
Emily Apel- Schwabenkanutin mit schnellster Fahrzeit bei den K 1 Damen U 23
Einen Traumlauf legte die Augsburgerin Emily Apel im K1 der U23-Damen auf der Moldau hin. Mit einer furiosen Fahrtzeit von 86,82 Sekunden hätte auch sie ganz nach oben greifen können. Keiner schaffte eine schnellere Fahrt. „Ich habe keinen hier gesehen, der eine bessere Linie gefunden hat“ lobte Bundestrainer David Krajnik. Doch leider kassierte die 20-jährige zwei Torstabberührungen aufgrund der enorm engen Fahrweise und landete mit 1,94 Sekunden Rückstand auf den Bronzerang. Nur eine Berührung weniger hätte also für den Titel gereicht
Paulina Pirro wiederholt Europameistertitel
Mit einem fehlerfreien Lauf sicherte sich die Bad Kreuznacherin nach 2020 erneut den Titel im Kajak der Juniorinnen. Zwei weitere Bronzemedaillen gingen an Emily Apel und Joshua Dietz in den U23-Altersklassen.
Bild v.l.: Emely Apel, Elena Lilik
Über zwei Sekunden Vorsprung leuchteten im Ziel auf der Anzeigetafel auf, als die 16-jährige die Linie überquerte. Sekundenbruchteile später bekam das Boot der jungen Sportlerin zwei kräftige Schläge gepaart mit einem lauten Freudenschrei zu spüren. „Der Lauf war eigentlich optimal“ und es folgte nur noch eine Sportlerin. Da für Paulina Pirro klar, dass eine Medaille sicher ist. Doch die schnellste des Halbfinales Klara Kneblova (CZ) konnte ihren Heimvorteil nicht nutzen und blieb hinter dem fehlerfreien Lauf von Pirro zurück.  „Ich bin super happy mit dem Ergebnis und dass ich sozusagen meinen Titel wiederhabe.“ Dabei war vor dem Lauf reichlich Nervenflattern angesagt, wie Jürgen Schubert berichtet: „Sie kam zehn Minuten vor ihrem Lauf zu mir und sagte, sie könne nicht fahren.“ Doch der erfahrene Bundestrainer ging nochmals im Schnelldurchlauf die Strecke mit ihr durch. Die unsichere Nachfrage zur angepeilten Zielzeit beantwortete er kurz: „Bestzeit, ganz einfach!“
An der Startlinie waren bei Pirro alle Zweifel beseitigt. Als sie beobachtete, wie die zuvor gestartete Tschechin Samkova das erste Aufwärtstor nur mit einem Schlag befuhr, kehrte neben Selbstbewusstsein auch ein wenig Risikofreudigkeit zurück: „Da habe ich mir gedacht: ‚Jetzt alles oder nichts – ich fahre das auch so‘.“ So bestätigte die Bronzemedaillengewinnerin der diesjährigen WM vor knapp vier Wochen ihre Leistungsstärke und stand dieses Mal – wie schon 2020 in Krakau – erneut ganz oben auf dem europäischen Treppchen.
Ebenfalls einen Traumlauf legte die Augsburgerin Emily Apel im K1 der U23-Damen auf die Moldau. Mit einer furiosen Fahrtzeit von 86,82 Sekunden hätte auch sie ganz nach oben greifen können. Keiner schaffte eine schnellere Fahrt. „Ich habe keinen hier gesehen, der eine bessere Linie gefunden hat“ lobte Bundestrainer David Krajnik. Doch leider kassierte die 20-jährige zwei Torstabberührungen aufgrund der enorm engen Fahrweise und landete mit 1,94 Sekunden Rückstand auf den Bronzerang. Nur eine Berührung weniger hätte also für den Titel gereicht. „Die Frage, ob ich Gold verloren, oder Bronze gewonnen habe, stellt sich für mich nicht. Ich bin einfach nur glücklich über meinen Lauf und die Medaille. Alles andere ist mir gerade egal“ strahlte sie im Ziel. Für Apel war es nach dem Europameistertitel in der Mannschaft am Donnerstag die erste Einzelmedaille überhaupt.
Eine weitere Bronzemedaille konnte der Bad Kreuznacher Joshua Dietz im K1 der U23-Herren für sich verbuchen. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Tim Bremer (KST Rhein-Ruhr) schaffte er die Hürde der besten 15 im Semifinale und konnte sich als zweitschnellster für den Entscheidungslauf qualifizieren. Hier lieferten sich beide ein starkes Rennen um die Ränge. Bremer war früh im Finale gestartet und führte das Klassement zunächst an. Doch für ihn sprang trotz des fehlerfreien Laufes am Ende nur der fünfte Rang heraus. Joshua Dietz startete unglücklich in den Lauf. Gleich am Aufwärtstor eins kassierte er eine zwei-Sekunden Zeitstrafe für eine Torstabberührung. Doch der 22-jährige ließ sich davon nicht abbringen, fuhr seine Linie ins Ziel. Als dort der zweite Rang aufleuchtete, konnte er es zunächst gar nicht begreifen, was gerade geschehen war. Nur einer, der Lokalmatador Jakub Krejci (CZ), folgte noch. Eine Medaille war somit sicher. Der Tscheche wurde seiner Favoritenrolle gerecht und kam mit 2,25 Sekunden Vorsprung vor Dietz ins Ziel, der schließlich die Bronzemedaille gewann. Es war dann sein Mannschafts- und Trainingskollege Bremer, der ihn als erster überhaupt in den Arm nahm und gratulierte. „Es ist ein Team. Heute der eine – morgen der andere“ war im Ziel nur zu hören.

Ergebnisse:
K1m U23: 1. KREJCI Jakub (CZE) 79.05 (0); 2. TRAVE Miquel (ESP) 80.83 (0) +1.78; 3. DIETZ Joshua (GER) 81.30 (2) +2.25; 5. BREMER Tim (GER) 82.17 (0) +3.12 | in der Qualifikation ausgeschieden: 31. BUECHNER Jonas (GER) 98.83 (2) +11.91
K1w U23: 1. GALUSKOVA Antonie (CZE) 88.88 (0); 2. HUG Angele (FRA) 89.35 (0) +0.47; 3. APEL Emily (GER) 90.82 (4) +1.94; 8. PLOCHMANN Annkatrin (GER) 98.82 (4) +9.94 | im Halbfinale ausgeschieden: 15. HANKE Franziska (GER) 98.78 (4) +9.33

K1m Junioren:
1. CASTRYCK Titouan (FRA) 81.47 (2); 2. HOCEVAR Ziga Lin (SLO) 82.26 (0) +0.79; 3. RUMANSKY Richard (SVK) 82.88 (0) +1.41; 5. KONRAD Marten (GER) 85.18 (2) +3.71; 10. DIETZ Enrico (GER) 87.83 (4) +6.36 | in der Qualifikation ausgeschieden: 40. STANZEL Christian (GER) 142.70 (52) +50.95
K1w Junioren: 1. PIRRO Paulina (GER) 91.89 (0); 2. SAMKOVA Olga (CZE) 94.00 (0) +2.11; 3. ODRIOZOLA Maite (ESP) 96.05 (2) +4.16; 8. WILD Charlotte (GER) 148.01 (50) +56.12 | in der Qualifikation ausgeschieden: 28. KRECH Lucie (GER) 166.71 (56) +48.56

Junioren und U-23 EM - letzter Wettkampftag in Budweis
Europameisterschaft der Jugend und U 23 - leider hat es für Hannah Süß diesmal nicht gereicht!
Hannah Süß trotz Superleistung knapp am Einzug ins Finale der C 1 Damen U 23 vorbei!
EM-Bronze für Lucie Krech und Lennard Tuchscherer
Am letzten Tag der Nachwuchs-Europameisterschaft konnte die deutsche Erfolgsserie durch die beiden Leipziger Krech und Tuchscherer in den Canadier-Disziplinen fortgesetzt werden. Beide sicherten sich die Bronzemedaille.
Bild: Hanna Süß mit Eltern
„Endlich!“ war bei den Gratulanten im Ziel sehr häufig zu hören, als Lennard Tuchscherer aus dem Boot stieg. Der Leipziger hatte in den vergangenen Jahren immer wieder das Los des undankbaren Vierten Rangs gezogen – zuletzt erst vor knapp einem Monat bei der Weltmeisterschaft in Ivrea. Vierter im Einzel, vierte in der Mannschaft, vierter bei der EM im vergangenen Jahr. Dieser Trend fand mit dem heutigen Finale des gebürtigen Zeitzers ‚endlich‘ ein Ende. Mit Bestzeit im Semifinale startete Tuchscherer als letzter im Entscheidungslauf der U23-Altersklasse. Eine Bürde, die er in der Vergangenheit immer wieder einmal trug. Doch heute blieben die Nerven stabil, heute lief es einfach. „Ich bin sauber und auf meiner Linie geblieben. Alles hat gestimmt.“ Lediglich die Kraft habe im unteren Streckenteil etwas nachgelassen: „Ich wollte dann einfach nichts mehr riskieren und habe zwischen den letzten drei Abwärtstoren auch noch einmal kurz Gas rausgenommen, damit das wirklich sauber durchläuft.“ Mit nur 1,30 Sekunden Rückstand auf den Lokalmatadoren Vojtech Heger (CZE) kam er nach einem letzten Zielsprint über die Linie. Und diesmal war es nicht die ungeliebte 4, die auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Diesmal konnte sich der 23-jährige über die Bronzemedaille freuen. „Ich bin einfach mega happy aber auch mega erledigt“ gab er erschöpft zu. Das war auch im Ziel zu merken, als er sich nicht einmal richtig über seine Leitung freuen konnte. „Ich war da einfach so ausgepowert. Da ging das einfach nicht mehr.“ Umso mehr freute er sich aber über die sportliche Geste seines Dauerkonkurrenten Kacper Sztuba (Polen). „Ich habe gesehen, dass er mich vom Ziel aus angefeuert hat.“ Der Vizeweltmeister aus Ivrea schaffte heute nicht noch einmal den Sprung auf das Treppchen und wurde sechster. „Er hat sich für mich gefreut, weil er ja auch wusste, dass ich immer leer ausgegangen bin. Ich finde das einfach schön, wenn man sich nach dem Ziel mit einem Lächeln entgegenkommen kann und sich gratuliert.“
Für den zweiten deutschen Medaillenerfolg sorgte die 18-jährige Lucie Krech im Canadier der Juniorinnen. Wie schon bei der WM gewann sie erneut die Bronzemedaille. Das Rennen wurde diesmal jedoch von den beiden heimischen Tschechinnen Kneblova und Morenova dominiert. „Es standen andere Leute auf dem Podium, aber es war das gleiche Gefühl: Glück über Glück – Freude – Lächeln!“ fasste die Wahl-Leipzigerin ihre Emotionen zusammen. Die Freude war nicht zu übersehen: „Ich komme aus dem Lächeln gar nicht mehr raus.“ Nach dem frühen Ausscheiden in der Qualifikation im Kajak, war die Enttäuschung zunächst sehr groß. Doch als der Startplatz im Semifinale im Canadier gesichert war, „habe ich mir ziemlich schnell gedacht: ‚Du musst das jetzt abhaken. Es sind alle blöden Dinge passiert, die passieren konnten. Da kann es im C1 nur noch gut laufen‘!“
Im Halbfinale kam sie vor Teamkollegin Paulina Pirro (Bad Kreuznach) auf den fünften Rang. „Ich war vor dem Finale sehr angespannt und habe mir nur noch gedacht: ‚Ein Lauf – der muss noch sitzen. Und danach brauchen meine Nerven dringend Urlaub‘.“
So richtig gesessen hatte der Lauf der gebürtigen Geraerin jedoch nicht. „Ich habe mich sehr über meine beiden Berührungen geärgert. Da dachte ich mir schon, dass das extrem schwer wird, noch vorn mit reinzufahren.“ Doch dann nahm die Sportgymnasiastin das mitlaufende Team am Rand wahr: „Ich habe gemerkt, wie mich alle angefeuert haben. Paulina stand unten im Ziel und hat mich auch angefeuert. Das war einfach schön und hat mich noch einmal motiviert.“ Als im Ziel dann die Ziffer 1 auf der Anzeigetafel stand, war die Erleichterung groß. „Ich dachte mir zwar, dass es mit so vielen Berührungen nichts mit einem Podium werden wird, aber jetzt freue ich mich einfach so sehr, dass es doch noch geklappt hat.“ Denn von den vier nachfolgenden Booten schafften es nur die beiden Tschechinnen, noch vor Krech zu fahren.
Die beiden Leipziger erhöhten damit das Gesamtergebnis des deutschen Nachwuchsteams um weitere zwei Bronzemedaillen. Insgesamt bringt die Junioren- und U23-Nationalmannschaft somit zwei Europameistertitel sowie drei Silber- und fünf Bronzemedaillen nach Hause.

Ergebnisse:

C1m U23: 1. HEGER Vojtech (CZE) 82.83 (0); 2. DEBLIQUY Mewen (FRA) 83.31 (2) +0.48; 3. TUCHSCHERER Lennard (GER) 84.13 (0) +1.30 | im Halbfinale ausgeschieden: 18. KIES Benjamin (GER) 93.01 (2) +8.32 | in der Qualifikation ausgeschieden: 21. LINDOLF Julian (GER) 102.03 (4) +7.23

C1w U23:
1. SATKOVA Gabriela (CZE) 91.59 (0); 2. KNEBLOVA Tereza (CZE) 94.07 (0) +2.48; 3. JANSSEN Fanchon (FRA) 97.30 (2) +5.71 | im Halbfinale ausgeschieden: 12. SUESS Hannah (GER) 107.79 (8) +14.76 | in der Qualifikation ausgeschieden: 21. JAKOB Zoe (GER) 120.06 (6) +14.85; 24. PANZLAFF Jannemien (GER) 125.40 (8) +20.19

C1m Junioren:
1. KRAJCI Samuel (SVK) 90.31 (0); 2. HOCEVAR Ziga Lin (SLO) 91.58 (4) +1.27; 3. IMAZ Markel (ESP) 92.42 (2) +2.11 | im Halbfinale ausgeschieden: 12. BORRMANN Ben (GER) 95.88 (4) +8.72; 19. ZIMMERMANN Niels (GER) 102.03 (4) +14.87 | in der Qualifikation ausgeschieden: 25. SACHERS Felix (GER) 112.25 (2) +15.63

C1w Junioren:
1. KNEBLOVA Klara (CZE) 95.03 (0); 2. MORENOVA Adriana (CZE) 104.13 (0) +9.10; 3. KRECH Lucie (GER) 107.20 (4) +12.17; 5. PIRRO Paulina (GER) 114.07 (4) +19.04 | im Halbfinale ausgeschieden: 13. RAPPE Kimberley (GER) 131.39 (2) +32.29Junioren und U-23 EM - Medaillenspiegel

Europameisterschaft der Jugend und U 23 -- Horst Woppowa war vor Ort und konnte gleich gratulieren
Dank Horst Woppowa erhielten wir den Medaillenspiegel der Kanuslalom Europameisterschaft und der CSLX U 23 sowie Junioren aus Budweis/Tschechien 2022 - herzlichen Dank dafür!
Länder Gold Silber Bronze Total Medaillen
CZE 8 4 1 13
FRA 3 5 4 12
SLO 3 3   6
ESP 2 4 2 8
GER 2 3 5 10
SVK 2   1 3
GBR   1 5 6
ITA     1 1
POL     1 1
Wie man anhand der Medaillen ersehen kann, haben die tschechischen Sportlerinnen und Sportler ihren Heimvorteil auch gut für sich angewendet. Deutschland heimste insgesamt 10 Medaillen ein und fuhr sich damit auf den vierten Platz.
Herzlichen Glückwunsch an die Medaillengewinnerinnen und Gewinner. Die große Schwester von Emily Apel - Elena Lilik - gratulierte Emily gleich persönlich vor Ort recht herzlich zu ihren Erfolgen, genauso wie Hannah's Eltern ihrer Tochter
Bild: Emily Apel, Horst Woppowa


ICF Kanuslalom Weltcup in Pau / Frankreich
Weltcup Pau: Lilik als beste Deutsche im Extremslalom scheidet im Viertelfinale aus
Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) erreichte mit dem Extremslalom-Viertelfinaleinzug das beste Ergebnis beim Weltcup im französischen Pau aus deutscher Sicht. Die 23-Jährige verpasste in ihrem Kopf-an-Kopf-Rennen den Halbfinaleinzug knapp, weil sie das zweite Aufwärtstor nicht auf der Ideallinie passierte und deshalb noch mit der Führenden Jessica Fox aus Australien in ein leichtes Gerangel kam. Das nutzte die bis dato schon leicht Abgeschlagene Schweizerin Alena Marx und zog an Lilik auf dem kurzen Weg um das Tor vorbei. Keine Chance mehr für die Augsburgerin, Marx bis zum Ziel noch zu überholen. Die Podestplätze gingen an die Australierin Jessica Fox und die beiden Sloweninnen Eva Tercelj und Ajda Novak.
Die zweite deutsche Starterin im Extremslalom, Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach), schied im Heat, dem ersten Kopf-an-Kopf-Rennen, bereits am Samstag unglücklich aus. Sie startete gut, fuhr taktisch clever und nach der im Extremslalom geforderten Eskimorolle schien die 30-Jährige auf dem sicheren zweiten Platz, der zum Weiterkommen gereicht hätte. Doch das Tor vier, ein Aufwärtstor, bereitete ihr Schwierigkeiten, die bis dato Dritte drängte Funk ab und konnte sich damit an ihr vorbeischieben. Am Ende befuhr Funk dieses verhängnisvolle Tor nicht korrekt. Durch einen solchen Fehler wird man an das Ende des Quartetts gesetzt. „Das war leider ein sehr, sehr doofer Fehler. Ich bin abwärts durch ein Aufwärtstor gefahren. Das hat mich sehr geärgert, da keine Notwendigkeit bestand, das Tor so anzugehen. Emily Apel (KS Augsburg) war aufgrund leichter Rückenproblem im Extremslalom nicht gestartet.

Bei den Herren überstand als einziger Deutscher Stefan Hengst (KR Hamm) die Qualifikation. In seinem Heat wurde sehr hart gekämpft. Bis zuletzt gab es großes Gerangel von drei Kanuten um die zwei vorderen Plätze, die zum Weiterkommen nötig sind. Am Ende hatte dabei der Hammer das Nachsehen, verpasste zum Schluss noch das letzte Tor. Doch das war nicht mehr entscheidend. Die beiden anderen deutschen Extremstarter Noah Hegge (26./Kanu Schwaben Augsburg) und Tim Bremer (28./KST Rhein-Ruhr) waren aufgrund der Nationenregel ausgeschieden. Nur die Top 20 qualifizieren sich direkt für die Kopf-an-Kopf-Rennen, die restlichen zwölf Heat-Startplätze werden zunächst an die Nationen vergeben, die mit noch keinem Sportler vertreten sind. Das Finale gewinnt der Franzose Boris Neveu vor Giovanni de Gennaro aus Italien und Pedro Goncalves aus Brasilien.

Ergebnisse Extremslalom:
Damen:
1. Jessica Fox (AUS)
2. Eva Tercelj (SLO)
3. Ajda Novak (SLO)
9. Elena Lilik (GER)
25. Ricarda Funk (GER)
Herren:
1. Boris Neveu (FRA)
2. Giovanni de Gennaro (ITA)
3. Pedro Goncalves (BRA)
25. Stefan Hengst (GER)
37. Noah Hegge (GER)
39. Tim Bremer

Weltcup Pau: Herzog beste Deutsche im C1 Damen mit Platz sechs sowie Elena Lilik mit Platz acht
Beim Weltcup im französischem Pau bleiben die Deutschen wie bereits in den Kajakwettbewerben auch in den Canadierentscheidungen ohne Medaillen. Bestes Ergebnis fuhr Andrea Herzog (Leipziger KC) als Sechste ein. Elena Lilik (Kanu Augsburg) landete auf Rang acht. Die Podestplätze gingen an Gabriela Satkova aus Tschecheien, die erst 17-jährige Zuzana Pankova aus der Slowakei und Jessica Fox aus Australien.
Herzog zeigte sich sichtlich unzufrieden nach ihrem Zieleinlauf. Die Weltmeisterin startete schon an Tor zwei mit einer Berührung, kam nicht gut in den Lauf und verlor Sekunde um Sekunde. Der mittlere Streckenabschnitt bereitete der 22-Jährigen größere Probleme. So versuchte sie im letzten Drittel des anspruchsvollen Stangenparcours Zeit gut zu machen, dabei sammelte vier weitere Strafsekunden. „Es waren leider viele kleine Fehler dabei und die Summe hat es dann einfach unmöglich gemacht, noch auf dem Podest zu landen. Wenn man so viele kleine Fehler macht, dann haben es einfach andere besser gemacht und verdienen es, auf dem Podest zu stehen.“ Trotzdem, so sagte die Leipzigerin, „bin ich zufrieden mit meiner Platzierung, vor allem in Anbetracht der ersten Weltcups.“ Denn der Start in die Saison lief für Herzog gar nicht gut, deshalb hatte sie Cheftrainer Klaus Pohlen damals aus den Wettkämpfen genommen, damit sich die Olympia-Dritte von Tokio auf die Ende Juli stattgefundene WM in Augsburg vorbereiten konnte. Diese Chance nutzte sie auch mit dem WM-Titel optimal. Beim Finallauf in Pau, sagte sie, „war ich nicht zu 100 Prozent im Rennen drin. Allerdings hatten wir auch wenig Vorbereitungszeit.“ Denn nach der WM nahm sie,Die zweite deutsche Finalteilnehmerin Elena Lilik, Weltmeisterin von 2021, kam nicht gut zurecht. Auch sie kassierte an Tor drei schon zeitig zwei Strafsekunden. Im weiteren Rennen hatte die 23-Jährige große Probleme mit der richtigen Anfahrt auf die Walzen nach den Abwärtstoren, wo sich dann ein Aufwärtstor anschloss.
C1-Männer-Finale ohne deutsche Beteiligung.
Von den deutschen C1-Männern schaffte es keiner, sich in das Finale zu paddeln. Gold holte Denis Gargaud Chanut aus Frankreich vor den beiden Slowenen Lika Bozik und Benjamin Savsekk. Bester Deutscher war Timo Trummer (SV Zeitz) als Halbfinal-Zwölfter, der damit den Endlauf der Top Ten knapp verpasste. Eine Berührung infolge einer kleinen Konzentrationsschwäche am 24. und damit vorletzten Tor kostete den 26-jährigen den Finaleinzug. Auch die beiden anderen deutschen Halbfinalstarter, die aufgrund des Verzichts von Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) und Franz Anton (Leipziger KC) die Chance in Pau bekamen, schafften den Einzug in den Endlauf nicht. Der erst 19-jährige Benjamin Kies (BSV Halle) zeigte einen guten Lauf, kam ohne Berührungen durch den anspruchsvollen Stangenparcours, der den Athleten physische alles abverlangte. Mit einem Rückstand von 7,68 Sekunden auf den Halbfinal-Ersten und damit Rang 19 zeigte er eine gute Leistung. Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) reihte sich einen Platz nach Kies an. Der 23-Jährige sammelte vier Strafsekunden, die jedoch nicht allein entscheidend für sein Ausscheiden waren. „Ich hatte generell keinen sauberen Einstieg in die Wettkämpfe gefunden, brauche schon zwei Qualiläufe, um in das Halbfinale zu kommen. Heute war ich einfach zu langsam, habe zu viel berührt. Die Strecke war für mich einfach zu schwer, da bin ich ehrlich“, sagte Tuchscherer selbstkritisch. „Ich konnte keine Geschwindigkeit machen, die Linie hat nicht gestimmt.“ Sein Motto jetzt: „Sammeln, die Läufe noch einmal anschauen und nächste Woche beim letzten Weltcup in Seu noch einmal alles geben.
Noah Hegge bester Deutscher im Finale fährt auf Platz 10
Deutsches Kajak-Team ohne Medaillen beim Weltcup in Pau - Nachwuchs zeigt gute Leistungen
In den Kajakrennen bei Weltcup im französischem Pau am heutigen Samstag hat Olympiasiegerin Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) mit ihrem vierten Platz die beste Leistung aus deutscher Sicht gezeigt. Eine unglückliche Berührung bereits am ersten Tor verhinderte Platz zwei. Bester deutscher Kajakfahrer war Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) mit Rang zehn. Der 23-Jährige haderte mit sich im Ziel, denn er hatte große Probleme auf der Strecke. Die Geschwindigkeit stimmte nicht, zudem kamen vier Strafsekunden hinzu. Die Podestplätze bei den Damen gingen an die Australierin Jessica Fox, Natalia Pacierpnik aus Polen und Tereza Fiserova aus Tschechien. Bei den Herren gewann der Belgier Gabriel de Coster vor dem Schwizer Martin Dougoud und Boris Neveu aus Frankreich.Die anderen Deutschen waren bereits im Halbfinale ausgeschieden. Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg), die WM-Dritte von Augsburg, verpasste als 29. des 30-köpfigen Feldes den Endlauf deutlich. Bereits im ersten Streckenbereich unterlief der 23-Jährigen ein großer Fehler, verpasst ein Tor und muss neu Anlauf nehmen. Ein zweiter Fahrfehler im letzten Drittel und obendrauf ein verpasstes Tor katapultierten Lilik fast an das Ende des Feldes. „Ich habe gestern eine neue Paddellieferung bekommen, und wir haben dann damit ungetestet experimentiert. Das ist an zwei Stellen zum Verhängnis geworden. Die Grundgeschwindigkeit und die restlichen technischen Aufgaben haben definitiv gepasst“, betonte Lilik. Ihre jüngere Schwester, Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg), landete auf dem letzten Rang im Halbfinale. Dabei zeigte die erst 19-Jährige ein beherztes Rennen, wofür sie nicht belohnt wurde. Sie kam gut in den Lauf, bis es an Tor neun etwas zu eng wurde. Die Folge waren 50 Strafsekunden. Danach folgte ein weiterer Fünfziger folgte. „Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden, ich habe es ins Semifinale geschafft, und das war das Hauptziel. Alles andere wäre Bonus gewesen. Ich wollte in meinen Halbfinallauf ‚All in‘ gehen, und das hab ich auch gemacht. Am Ende war es dann an zwei Stellen zu knapp. Aber ich denke, dafür bin ich hier, um daraus zu lernen und das für die Zukunft umzusetzen.“
Enttäuscht über ihre eigene Leistung schüttelten Tim Bremer (KST Rhein-Ruhr) und Stefan Hengst (KR Hamm) ihren Kopf nach ihrer Zieleinfahrt. Der 22-jährige Bremer bekam die Startchance aufgrund des Verzichts von Hannes Aigner (Augsburger KV). Nach einer zweimaligen Coronainfektion und einer Lungenentzündung, verbunden mit viel Trainingsausfall, zeigte Bremer eine sehr gute Leistung. Er kam gut in den Lauf, ließ jedoch im mittleren Streckenabschnitt viel Zeit liegen, sodass er als Halbfinal-16. den Finaleinzug am Ende verpasste. Hengst kam wie Bremer ohne Torstabberührungen durch den Parcours, doch verlor an allen Stellen Sekunde um Sekunde und landete damit auf dem 20. Rang.

Einige Deutsche hatten auf den Weltcup verzichtet
Nach den Heim-Weltmeisterschaften in Augsburg haben einige Deutsche auf die Starts bei den beiden verbliebenen Weltcups im französischen Pau und am nächsten Wochenende im spanischen La Seu d’Urgell verzichtet. C1-Weltmeister Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) verzichtet, „der Weltcup-Gesamtsieg stand in dieser Saison nicht auf meinem Plan“, sagte der 32-jährige Canadierspezialist. Sein Fokus lag ausschließlich auf der WM. Auch C1-Teamkollege und WM-Bronzegewinner Franz Anton (Leipziger KC) ist nicht mit von der Partie. „Ich hatte mein Ziel ganz klar auf die Weltmeisterschaften in diesem Jahr ausgerichtet und habe dort mein Ziel erreicht.“ Zudem, so gibt der 32-Jährige offen zu, „da die WM so zeitig war, gibt es die Chance, sich etwas länger zu erholen, was leider mit dem voranschreitenden Alter leider nötig wird, obwohl man es nicht wahrhaben möchte“, sagte er mit einem Lachen. „Ich möchte lieber den Urlaub mit meiner Frau Rebekka genießen und in Leipzig dann langsam wieder ins Training einsteigen. Und Polizeidienst muss ich auch noch erledigen. So habe ich im Winter Zeit, um mich auf das Jahr 2023 vorbereiten zu können.“ Auch Tokio-Bronzegewinner Hannes Aigner (Augsburger KV) ist nicht dabei. „Wir erwarten in den kommenden Wochen Nachwuchs. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, nicht mehr für einen längeren Zeitraum von zuhause wegzufahren. Es würde mich natürlich sehr reizen, vor Abschluss der Saison noch das ein oder andere Event mitzunehmen, aber die Familie hat in diesem Fall Vorrang“, sagte der 33-Jährige, der damit zum zweiten Mal Vater wird. Auf den Start verzichtet haben auch die WM-Teilnehmer Jasmin Schornberg (KR Hamm), Caroline Trompeter (SKG Hanau) und Vinzenz Hartl (Augsburger KV). „Mit Paula im Gepäck wären die beiden Weltcups einfach zu anstrengend geworden“, erklärte Schornberg, die Ende 2020 ihre Tochter bekam. Trompeter, die um drei Hundertstel Sekunden den Einzug in die Extremslalom-Heats bei der WM verpasste, schreibt derzeit an ihrer Masterarbeit und arbeitet zugleich. In Absprache mit Cheftrainer Klaus Pohlen, so sagte sie, „ist es mit Blick auf Paris sinnvoll, die Uni jetzt möglichst schnell zu beenden, um den Fokus wieder voll aufs Paddeln zu legen und frühzeitig in die Vorbereitung für nächstes Jahr zu starten.“ Und Extremspezialist Hartl bestreitet derzeit eine Trainerausbildung. Cheftrainer Klaus Pohlen sagte, „es ist sehr schwer, sich nach dieser erfolgreichen WM noch einmal zu motivieren.“ Erfreut und lobend äußerte er sich über die beherzten Rennen der Nachwuchstalente Tim Bremer und Emily Apel, die wichtige Erfahrungen sammeln konnten.

 
ICF Kanuslalom Weltcup in La Seu d’Urgell/Finale
Kanuslalom Weltcup-Finale - ein toller Abschluss der Weltcup Saison für Lilik, Funk und Herzog
Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) holt beim Weltcup-Finale im spanischen La Seu d’Urgell Silber im Extremslalom. Dabei war der Start wieder nicht optimal, lag dennoch mit großem Krafteinsatz auf Rang drei und kämpfte mit vollen Paddeleinsatz auf Rang zwei. „Ich konnte dann hintenraus noch taktisch agieren“, sagte Lilik überglücklich nach dem Rennen. Es war eine enorme Leistung der 23-Jährigen, da sie in allen Disziplinen – Kajak, Canadier und Extrem – startet. Wie sie die Kräfte am Ende noch derart mobilisieren konnte, erklärte die Augsburgerin lachend, „es war einfach der Gedanke, dass es danach vorbei ist.“ Gold gewann die Britin Mallory Franklin, Bronze ging an Olatz Arregui aus Spanien.
Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) schied im Viertelfinale aus. Schon am ersten Aufwärtstor war fast alles vorbei, als sie abgedrängt wurde und als Dritte herauskam. Danach folgten noch große Probleme bei der Eskimorolle, wodurch alle Chancen auf mindestens Platz zwei zum Weiterkommen vorbei waren. Die dritte deutsche Starterin, Emily Apel von den Kanu Schwaben, war bereits in den Einzelzeitläufen gescheitert.Bei den Herren schied Stefan Hengst (KR Hamm) als bester Deutscher im Viertelfinale aus. Bereits der Start von der Rampe verlief für ihn am schlechtesten. Auch in La Seu war es eine Rampe, die kippt und die Boote somit ins Wasser rutschen. Doch Hengsts Boot schien förmlich kleben zu bleiben. Entsprechend waren seine Chancen, wenn die anderen drei Kontrahenten keine Fehler machen, bereits vorbei. Und so war es am Ende auch. Das Finale gewinnt der Tscheche Vojtech Heger vor Manuel Ochoa aus Spanien und Theo Desvignes aus Frankreich.

Bereits im Einzelzeitfahren ausgeschieden

Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg) war in den Einzelzeitläufen als 25. bereits ausgeschieden. Zwar kommen 32 Athleten weiter, doch nur die Top 20 qualifizieren sich direkt für die Kopf-an-Kopf-Rennen. Die restlichen zwölf Heat-Startplätze werden zunächst an die Nationen vergeben, die mit noch keinem Sportler vertreten sind. Ebenso konnten sich Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) und Tim Bremer (KST Rhein-Ruhr) nicht für die Heats qualifizieren. Sie paddelten auf die Ränge 38 und 46 in dem 66-köpfigen Starterfeld.
Herzog gewinnt das Weltcup-Finale in Spanien im Canadier Einer Damen – Elena Lilik wird Gesamt-Weltcup-Dritte
Canadierspezialistin Andrea Herzog (Leipziger KC) gewinnt beim Weltcup-Finale im spanischen La Seu d’Urgell Gold, gefolgt von den beiden Tschechinnen Gabriela Satkova und Tereza Fiserova. Die Weltmeisterin kam gut in das Rennen, musste an einigen Stellen sichtlich auf Plan B umstellen, was ihr sehr gut gelang. An Tor 20 sammelte sie zwei unglückliche Strafsekunden ein, dennoch reichte es vorerst für die Führung. Doch keine der weiten vier Starterinnen, darunter auch Jessica Fox aus Australien, konnten ihre Zeit toppen. „Das Gefühl hier war gut, aber nicht so gut wie bei den Weltmeisterschaften in Augsburg. Wir hatten eine lange Pause nach der WM. Ich habe versucht, wieder ins Paddeln und in den Wettkampfmodus zu kommen. Mein Lauf war nicht perfekt, eine Berührung und ein bisschen Kampf. Deshalb war ich ziemlich glücklich, dass es für den ersten Platz gereicht hat, als ich ins Ziel kam. Und jetzt habe ich sogar gewonnen, das ist einfach verrückt“, sagte Herzog.
Die zweite Finalistin Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) paddelte auf Platz sechs. Das reichte für den dritten Rang in der Gesamt-Weltcup-Wertung, die Tereza Fiserova aus Tschechien vor der Britin Mallory Franklin gewonnen hat. Als zweite im Finallauf gestartet, zeigte Lilik sich zufrieden nach ihrem Lauf. Am Ende zeigte sich, was er wert war. So schoben sich noch fünf Paddlerinnen vor die 23-Jährige. Vor allem im mittleren Streckenbereich verlor Lilik viel Zeit, hatte nicht die Ideallinie getroffen. Obendrauf kamen noch zwei Strafsekunden.
Die dritte deutsche Canadierspezialistin Nele Bayn (Leipziger KC) hatte den Einzug in den Endlauf der besten Zehn als Halbfinal-23. deutlich verpasst. Der technisch schwierige Kurs machte der 22-Jährigen sichtlich zu schaffen. Sie musste auf das Wildwasser reagieren, statt agieren. So konnte sie zwar an der einen oder anderen Passage mehr als vier Strafsekunden geschickt vermeiden, doch die Uhr tickte erbarmungslos herunter. So fehlten der Leipzigerin am Ende 10,25 Sekunden zum letzten Finalplatz.

C1-Männer-Finale ohne deutsche Beteiligung

Auch die beiden deutschen Halbfinalisten Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) und Timo Trummer (KV Zeitz) konnten sich nicht unter die besten Zehn für den Endlauf platzieren. Gold, Silber und Bronze gingen an Nicolas Gestin aus Frankreich, den Spanier Miquel Trave und Luka Bozic aus Slowenien.
Zwar zeigte Tuchscherer einen guten, kontrollierten Halbfinallauf, doch an einer Torkombination im unteren Drittel der Strecke musste er etwas zu viel improvisieren. Das war zu viel Zeitverlust in Verbindung mit der leichten Torstabberührung bereits an Tor drei. Am Ende für ihn Platz 18 im Halbfinale. Der Start von Timo Trummer verlief unglücklich, schon an Tor eins berührte er die Stäbe. Kein guter Einstieg, auch für den Kopf, was im weiteren Rennverlauf deutlich wurde. In Tor fünf drohte der Zeitzer fast zu kentern. So war es schwierig, die Spannung noch hoch zu halten. Es folgten zwei weitere Torstabberührungen und der Traum vom Endlauf war geplatzt. Am Ende wurde er Halbfinal-24. des 30-köpfigen Feldes. Wie schwierig der Kurs war, zeigte auch das Halbfinal-Aus von Olympiasieger Benjamin Savsek aus Slowenien, der vor dem letzten Tor kenterte und es damit verpasste. Insgesamt gab es für fünf Canadierfahrer die Höchststrafe.
Benjamin Kies (BSV Halle) war als einziger Deutscher bereits an der Qualifikation für das Halbfinale gescheitert. Zwei Strafsekunden wurden dem 19-Jährigen zum Verhängnis. Am Ende belegte er Platz 34.
Cheftrainer Klaus Pohlen zog überwiegend ein positives Fazit nach dieser Saison. „Es war auffällig, dass der Einstieg in die Wettkämpfe in Pau nach der langen Pause nach der WM in Augsburg schwer fiel. Doch jetzt haben die Leistungsträger wieder gezeigt, dass sie da sind, auch wenn die Läufe nicht perfekt waren.“ Aber das könne man auch nicht erwarten. Denn der Fokus in diesem Jahr lag eindeutig auf der WM. „Dennoch haben wir hier gezeigt, dass unsere Top-Leute auch auf anderen Strecken als bei uns in Augsburg fahren können. Und das auch ohne lange Vorbereitung. Kompliment an Andrea und auch Elena, die heute Dritte im Gesamt-Weltcup wurde“, sagte Pohlen anerkennend und ergänzte, „es war ein guter Saisonabschluss für uns.“
In die Zukunft blickend – im nächsten Jahr steht bereits wieder die Olympia-Qualifikation an, resümierte Pohlen, gebe es natürlich noch ein paar Baustellen. „Klar ist, dass wir auf Sid und Franz nicht verzichten können.“ Beide, Weltmeister Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) und WM-Dritter Franz Anton (Leipziger KC), hatten nach der WM die Saison beendet. „Es wäre schön, wenn die Jüngeren näher an der Weltspitze wären. Aber es hat sich gezeigt, dass sie noch viel an sich arbeiten müssen.“

Ergebnisse im Canadier Einer:
C1 Damen:
1. Andrea Herzog (GER)
2. Gabriela Satkova (CZE)
3. Tereza Fiserova
6. Elena Lilik (GER)
23. Nele Bayn (GER)
C1 Herren:
1. Nicolas Gestin (FRA)
2. Miquel Trave (ESP)
3. Luka Bozic (SLO)
18. Lennard Tuchscherer (GER)
24. Timo Trummer (GER)
34. Benjamin Kies (GER)

Funk gewinnt Weltcup-Finale
Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin Ricarda Funk hat beim Weltcup-Finale im spanischen La Seu d‘Urgell Gold im Kajak-Einer geholt. Auf der extrem anspruchsvollen Strecke zeigte die für KSV Bad Kreuznach Startende erneut ihre Klasse. Mit 3,89 Sekunden Vorsprung auf die Zweite, Camille Prigent aus Frankreich, zeigte die 30-Jährige ihr Können. Dritte wurde Monica Doria Vilarrubla aus Andorra. Ausnahmeathletin Jessica Fox aus Australien war im Halbfinale ausgeschieden. „Es war wirklich ein sehr harter Kurs. Die Drehungen waren ziemlich schwierig, ich wusste nicht, was passieren würde. Aber jetzt bin ich wirklich glücklich mit meinem finalen Lauf und happy, dass ich die Weltcup-Saison so beenden konnte“, resümierte Funk. Cheftrainer Klaus Pohlen lobte die herausragende Leistung von Funk, die mit ihrer Zeit von 92,32 Sekunden im Herren-Finale auf Platz acht gefahren wäre. „Es war ein Top-Lauf, nahezu perfekt. Da gibt es fast nichts auszusetzen“, sagte Pohlen.
Das Kajak-Herren-Finale fand ohne deutsche Beteiligung statt. Bester Deutscher wurde Stefan Hengst (KR Hamm), der als Halbfinal-Zwölfter den Endlauf knapp verpasste. Die Podestplätze gingen an den Tschechen Jiri Prskavec, Martin Srabotnik aus Slowenien und Vit Prindis aus Tschechien.
Nach den Kajak-Wettbewerben resümierte Pohlen, „unsere Baustelle ist eindeutig der Kajak-Herren-Bereich. Wir haben den Anschluss an die Weltspitze verloren. Das muss man ganz klar sagen. Da gibt es auch nichts schön zu reden.“ Jetzt müsse hart daran gearbeitet werden, wie der Nachwuchs schnell wieder herangeführt werde, so sein Fazit aus der Saison.

Im Halbfinale gescheitert

Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg), WM-Dritte von Augsburg, kam wie bereits eine Woche zuvor in Pau auf der Halbfinalstrecke nicht zurecht. Mit zwei verpassten Toren, jeweils mit 50 Sekunden Strafe belegt, landete sie auf dem 27. Rang des 30-köpfigen Feldes. Die neuen Paddel machten der 23-Jährigen damit immer noch zu schaffen. Für ihre jüngere Schwester, Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg), galt es wie in Pau, Erfahrungen im Weltcup-Zirkus zu sammeln. Die 19-Jährige kam gut durch den Stangenparcours auf der anspruchsvollen Strecke, kassierte zwar vier Strafsekunden und verpasste dann jedoch das vorletzte Tor, weshalb es am Ende Platz 25 war.
Bei dem Herren-Ausscheid verpasste Stefan Hengst das zehnköpfige Finale knapp. Eine unglückliche, von ihm unbemerkte Berührung eines Stabes bei der Ausfahrt eines Tores mit dem Paddel wurde dem 28-Jährigen zum Verhängnis. So war seine Freude nach dem Ziel zunächst groß, als er im Finale zu sein schien. Doch dann leuchteten die zwei Strafsekunden auf, die dann auch bestätigt wurden. Teamkollege Noah Hegge (KS Augsburg) kam zwar ohne Berührungen durch den Stangenparcours, jedoch ließ der 23-Jährige im ersten und letzten Drittel der Strecke zu viel Zeit liegen, weshalb er am Ende auf Platz 13 landete. Der dritte deutsche Starter, Tim Bremer (KST Rhein-Ruhr), kämpfte sich sichtlich ausgepumpt über die Ziellinie. Aufgrund des Verzichts von Hannes Aigner (Augsburger KV) hatte der 22-Jährige die Chance, bei den beiden letzten Weltcups der Saison Erfahrungen zu sammeln. Vor dem Hintergrund einer zweimaligen Coronainfektion und einer Lungenentzündung in diesem Jahr, verbunden mit viel Trainingsausfall, zeigte er eine sehr gute Leistung. Doch die schwere Strecke forderte an Physis und Konzentration alles ab, was an den vielen „Fünfzigern“, die auch die Kajak-Männer – darunter viele namhafte – „sammelten“, deutlich sichtbar war. Insgesamt hagelte für 13 Männer im Halbfinale die Höchststrafe.

Ergebnisse im Kajak Einer:
K1 Damen:
1. Ricarda Funk (GER)
2. Camille Prigent (FRA)
3.  Monica Doria Vilarrubla (AND)
25. Emily Apel (GER)
27. Elena Lilik (GER)
K1 Herren:
1. Jiri Prskavec (CZE)
2. Martin Srabotnik (SLO)
3. Vit Prindis (CZE) 
12. Stefan Hengst (GER)
13. Noah Hegge (GER)

Marianne Stenglein, 6.9.2022

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