zurück

Slalom

Archiv 2021

Apel, Kies und Süß greifen in Richtung Medaillenränge
Nach dem erfolgreichen Start in die diesjährige WM im slowenischen Tacen darf sich das Deutsche Junioren- und U23-Nationalteam über einen weiteren Etappenerfolg freuen. In den beiden Qualifikationstagen am Mittwoch und Donnerstag schafften alle 24 an den Start gegangenen Boote den Sprung in das Halbfinale. Nur sechs Athletinnen und Athleten mussten dabei den Weg über den zweiten Qualifikationslauf gehen.

Elena Apel (KSA Augsburg) im Kajak Einer weiblich (U23) und Benjamin Kies (BSV Halle) im Canadier Einer männlich (Junioren) deuteten dabei bereits an, dass sie um die vorderen Ränge mitfahren möchten. Apel brachte mit 78,57 Sekunden die schnellste Fahrzeit aufs Wasser, musste jedoch zwei Strafsekunden durch Torstabberührung in Kauf nehmen. Damit fuhr sie hinter der Tschechin Lucie Nesnidalova (2.) und Romane Prigent (1.) auf Rang. Die Französin gewann bereits den Weltcup an selber Stelle im vergangenen Jahr. Benjamin Kies gelang mit einem fehlerfreien Lauf ebenfalls der Sprung unter die Top Drei. Nur 1,83 Sekunden fehlten auf den führenden Franzosen Tanguy Adisson (77,64“) und seinen Landsmann Mewen Debliquy (77,80“). Auch Hannah Süß (KSA Augsburg) setzte mit einer fehlerfreien Fahrt und einer Gesamtzeit von 84,70 Sekunden und Rang vier am zweiten Tag ein Achtungszeichen in Richtung der Finals.
 
Zu einer Besonderheit im Rennablauf kam es am Donnerstagnachmittag, an dem die Canadier Einer der Damen (Junioren & U23) geplant waren. Da sich pandemiebedingt in dieser Bootsklasse nicht genügend Nationen aus mindestens 3 Kontinenten angemeldet hatten, wäre keine Weltmeisterschaft gemäß den Regularien zustande gekommen. So wurde kurzerhand durch den Weltverband ICF eine kleine Delegation aus Marokko nachgeladen. Die angetretenen Sportlerinnen verfügten jedoch nur über geringe Wildwassererfahrung in der Canadierdisziplin, da sie eigentlich vorrangig im Kajak starten. Da die Wettkampfstrecke in Tacen für seinen schwierigen und markanten Einstieg bekannt ist, wurde durch die ICF und den Ausrichter entschieden, den Start für diese beiden Disziplinen unterhalb der Einfahrtspassage zu verlegen, um allen Sportlerinnen einen gefahrlosen Start zu ermöglichen.
„Wir konnten uns dazu leider keinen der Fahrer im Vorfeld anschauen und im Training sind wir ja auch immer von oben gefahren“ erklärte Elena Apel, die auch in dieser Disziplin an den Start geht. Die Europameisterin aus dem letzten Jahr erreichte Rang 10 hinter der Teamkollegin Nele Bayn (LKC Leipzig) auf Rang 7. Beide fanden nicht so richtig in den Lauf hinein: „Die Anfahrt auf die erste Torpassage war ganz anders, als wir es bisher trainiert hatten.“ Kurzum: Es fehlte einfach der bekannte Schwung aus der steilen Abfahrt in den Kanal hinein. „Da ging es in erster Linie einfach auch einmal nur darum, einen soliden Lauf herunterzubringen.“
Ein Aufatmen ist jedoch auch für die Canadier-Spezialistinnen in Sicht – die Semifinals und Finals in den kommenden zwei Tagen werden dann wieder allesamt von oben ausgefahren.
 
Ergebnisse:
K1w U23: 1. Prigent, Romane (FRA) 78,74 (0), 2. Nesnidalova, Lucie (CZE) 80,22 (0), 3. Apel, Elena (GER) 80,57 (2), ... 20. Hanke, Franziska (GER) 86,79 (4); nach 2. Lauf: 27. Gosse, Nele (GER) 87,82 (0)
K1m U23: 1. Delassus, Anatole (FRA) 70,24 (0), 2. Joseph, Joshua (USA) 71,71 (0), 3. Trave, Miquel (ESP) 71,83 (0), ... 5. Strauss, Thomas (GER) 72,32 (0), ... 12. Hegge, Noah (GER) 73,38 (0), ... 16. Bremer, Tim (GER) 73,91 (2)
C1m Jun: 1. Adisson, Tanguy (FRA) 77,64 (0), 2. Debliquy, Mewen (FRA) 77,80 (0), 3. Kies Benjamin (GER) 78,08 (0); nach 2. Lauf: 24. Ginzel, Konrad (GER) 86,20 (2), ... 27. Gosse, Franz (GER) 88,80 (4)
C1m U23: 1. Trave Miquel (ESP) 74,03 (0), 2. Mirgorodsky Marko (SVK) 0 (75.28), 3. Gestin Nicolas (FRA) 75,49 (0), ... 9. Tuchscherer Lennard (GER) 78,19 (2), ... 14. Seumel Paul (GER) 79,11 (0); nach 2. Lauf: 26. Seumel Hannes (GER) 82,08 (2)
 
K1w Jun: 1. Chlebova, Ivana (SVK) 81,35 (0), 2. Vuitton, Emma (FRA) 83,26 (2), 3. Pankova, Zuzana (SVK) 84,08 (0), 4. Suess, Hannah (GER) 84,70 (0), ... 9. Krech, Lucie (GER) 88,68 (2); nach 2. Lauf: 21. Pirro, Paulina (GER) 85,09 (2)
K1m Jun: 1. Castryck, Titouan (FRA) 73,39 (0), 2. Gajsek, Urban (SLO) 74,66 (0), 3. Baldoni, Alex (CAN) 74,83 (0), ... 7. Stanzel, Christian (GER) 76,53 (0), ... 15. Kies, Benjamin (GER) 78,51 (0), ... 18. Konrad, Marten (GER) 79,22 (4)
C1w U23: 1. Glejtekova, Simona (SVK) 81,22 (0), 2. Satkova, Gabriela (CZE) 82,43 (0), 3. Luknarova, Emanuela (SVK) 83,37 (2), ... 7. Bayn, Nele (GER) 85,70 (2), ... 10. Apel, Elena (GER) 86,26 (2); nach 2. Lauf: 24. Jakob, Zoe (GER) 90,15 (2)
C1w Jun: 1. Kneblova, Tereza (CZE) 79,15 (0), 2. Pankova, Zuzana (SVK) 80,26 (0), 3. Chlebova, Ivana (SVK) 81,30 (0), ... 9. Pirro, Paulina (GER) 89,48 (2), ... 13. Krech Lucie (GER) 92,35 (4), ... 18. Lewandowski (GER) 95,86 (6)


Alle Fotos der Veranstaltung inklusive der Mannschaften und aller zukünftigen Läufe finden Sie  hier!

1x Gold, 1x Silber und 3x Bronze bei den Mannschaftsrennen
 Mit reichlich Edelmetall sind die deutschen Nachwuchs-Athleten in den diesjährigen Saisonhöhepunkt gestartet. Bei den Mannschaftswettbewerben zu Beginn der Junioren & U23 Weltmeisterschaften im slowenischen Tacen/Ljubljana konnte das Team insgesamt fünf Medaillen mit nach Hause nehmen – eine gute Grundlage für die nun bevorstehenden Einzelwettbewerbe.
 
Mit der drittletzten Startnummer und somit als Medaillenfavoriten einsortiert, gingen die U23 Kajak-Damen in das Rennen. Das Team mit Elena Apel (KSA Augsburg), Franziska Hanke (AKV Augsburg) und Nele Gosse (LKC Leipzig) konnte trotz dreier Torstabberührungen (6 Strafsekunden) ihre Position bestätigen und gewannen Bronze hinter der Konkurrenz aus Frankreich und der Slowakei.
 
Noch besser machten es die jüngeren Teamkolleginnen mit Hannah Süß (KSA Augsburg), Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) und Lucie Krech (LKC Leipzig). Bei den Juniorinnen zeigten sie einen fehlerfreien Lauf, was sonst kein anderes Team im Rennen schaffte. Damit verwiesen mit knapp 8 Sekunden Vorsprung die Tschechinnen und Sloweninnen auf die Ränge zwei und drei und sicherten sich die Goldmedaille.
 
Eine weitere Bronzemedaille sicherten sich die Kajak Herren in der U23-Altersklasse. Noah Hegge (KSA Augsburg), Tim Bremer (KST Rhein-Ruhr) und Thomas Strauss (AKV Augsburg) zeigten die schnellste Fahrzeit im Rennen, kassierten jedoch sechs Strafsekunden durch Torstabberührungen. Damit mussten sie den Teamkollegen aus Tschechien und Frankreich den Vortritt lassen.
 
Die zweite Tageshälfte war den Canadier-Spezialisten vorbehalten. Im hauchdünnen Kampf um das Podium trennte die U23-Herren mit Lennard Tuchscherer (LKC Leipzig), Paul Seumel und Hannes Seumel (beide KV Zeitz) nur ein Wimpernschlag vom Podest. Lediglich 0,08 Sekunden fehlten zu den Franzosen auf Rang drei und die Slowenen siegten mit einer nur eine Sekunde schnelleren Gesamtzeit.
 
Noch eine Bronzemedaille gab es für die jüngeren Mannschaftskollegen mit Benjamin Kies (BSV Halle), Franz Gosse und Konrad Ginzel (beide LKC Leipzig) bei den Junioren. Den Tag beendeten die Juniorinnen im Canadier Einer mit Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach), Zola Lewandowski und Lucie Krech (beide LKC Leipzig). Sie sicherten sich zum Schluss noch eine Silbermedaille. „Wir waren alle am Start ziemlich aufgeregt“ musste Lucie Krech nach der Siegerehrung gestehen. „Aber wir wussten auch, dass wir uns aufeinander verlassen können und das hat auf der Strecke super geklappt,“ freut sich die Leipzigerin und hält ihre beiden Medaillen des Tages hoch.
 
Eine Wettkampfregel, welche wohl jedem bekannt aber dennoch nur selten tatsächlich zum Tragen kommt, wurde heute den Canadier-Damen in der U23-Altersklasse zum Verhängnis. Bei dem Mannschaftsrennen besonders ist, dass alle drei Boote innerhalb von 15 Sekunden die Ziellinie passieren müssen. „Wir haben das in der Streckenbegehung extra noch einmal angesprochen, da es im letzten Abschnitt kaum Möglichkeiten zum Warten gibt“ wertet Elena Apel den Lauf im Nachgang aus: „Ich habe am letzten Aufwärtstor nach oben geschaut und mir gedacht, dass der Abstand zu den beiden passt.“ In der Videoanalyse wurde dann klar: das war eine hauchdünne Sache. Wenn auch nur im Millisekundenbereich, so wurde die festgelegte Zeitschranke überschritten, als Nele Bayn und Zoe Jakob ins Ziel fuhren. Regelgemäß erhielt das Team eine 50-Sekunden Zeitstrafe auf die Fahrzeit. Am Ende reichte dies nur noch für Platz 7.
Ergebnisse:
K1w U23: 1. Frankreich (4) 101,09; 2. Slowakei (0) 104,24; 3. Deutschland (6) 106,39
K1w Jun: 1. Deutschland (0) 108,08; 2. Tschechien (8) 116,05; 3. Slowenien (6) 119,19
K1m U23: 1. Tschechien (0) 88,09; 2. Frankreich (4) 92,41; 3. Deutschland (6) 92,57
K1m Jun: 1. Slowenien (2) 95,97; 2. Tschechien (2) 96,95; 3. Frankreich (4) 97,69 … 5. Deutschland (4) 102,73
 
C1m U23: 1. Slowenien (2) 93,80; 2. Tschechien (0) 94,64; 3. Frankreich (4) 94,72; 4. Deutschland (0) 94,80
C1m Jun: 1. Tschechien (0) 96,80; 2. Frankreich (6) 105,33; 3. Deutschland (4) 106,21
C1w U23: 1. Tschechien (2) 112,33; 2. Frankreich (4) 114,23; 3. Slowakei (6) 118,78; … 7. Deutschland (4) 106,21
C1w Jun: 1. Tschechien (2) 110,61; 2. Deutschland (10) 129,06; 3. Slowakei (6) 138,76
Marianne Stenglein, 08.07.2021

Impressum

Kontaktformular

Copyright © by Kanu-Bezirk Schwaben