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Slalom

Archiv 2018

Rückblick auf vier turbulente Kanuslalom Weltcuptage in Augsburg 2018
„Heißer Tanz auf dem Augsburger Eiskanal (Olympiastrecke)
Deutschland holte im Kanuslalom 2 x Gold und 1 x Bronze und im CSLX (Boater-Cross) 1 x Bronze. Ein starkes Ergebnis bei dieser harten internationalen Konkurrenz!

Vom 6.7. bis 8.7.2018 fand am Augsburger Olympiakanal (Eiskanal) der 3. Weltcup der Kanusaison 2018 statt. Für den Ausrichter Kanu Schwaben war es der 23.ICF Kanuslalom Weltcup.
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21 Jahre davon richtete Horst Woppowa diese Weltcups federführend mit seinem ehrenamtlichen Team aus und ich konnte ihm diese 21 Jahre lang zur Hand gehen. Nun liegt die Organisationsleitung seit nunmehr zwei Jahren in den Händen von Hans-Peter Pleitner mit seinem Team, auch hier macht es weiterhin Spaß, darin aktiv mitzuarbeiten.
Die Eröffnungsfeier am Donnerstag, 5.7.2018 war ein echter Hingucker mit dem Einzug der 38 Nationen – von Australien bis USA – und den Ansprachen von Dr. Kurt Gribl / Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Hans-Peter Pleitner/ Organisationsleiter Weltcup & Präsident des TSV 1847 Schwaben Augsburg e.V. und Sue Natoli / ICF Slalom Delegierte. Aber ein besonderes Schmankerl war die Aufführung der Akrobatinnen des Sportakrobaten Vereins Augsburg-Hochzoll 1957 e.V. sowie der Lechhauser Blasmusik. Moderiert wurde das Ganze von Peter Micheler, der sich am Wochenende mit Arnd Schäftlein in der Moderation abwechselte. Anschließend wurde von der ICF Delegieren Sue Natoli der 3. Kanuslalom Weltcup offiziell eröffnet und die ICF Flagge wurde gehisst.
Am Freitag, 6.7.2018 meinte es Petrus recht gut mit den nach Wasserrufenden Kanuten (der Lech führte aufgrund der wochenlangen Trockenheit zu wenig Wasser und das Nationentraining musste strengstens eingeteilt werden, anschließend wurde der Olympiakanal stets gleich wieder trockengelegt). Also, es fiel reichlich Regen bis Freitagmittag, so dass es keine Einschränkungen bei den Qualifikationsrennen gab. Die Qualifikationsrennen verliefen erfolgreich für das deutsche Team (nur ein Sportler verfehlte den Sprung in die Semifinals). Am Freitagabend wurde die Strecke neu ausgehängt und sie sollte ganz schöne Tücken aufweisen.
Der Samstag begann gleich mit den Canadier Einer Herren und so mancher Fan musste sich zeitig auf den Weg zur Olympiastrecke machen, um Sidi im Halbfinale zu sehen. Aber es lohnte sich, früh aufzustehen. Sideris Tasiadis – der Lokalmatador – schaffte es, auf seiner geliebten Heimstrecke den zweiten Weltcupsieg der Saison (Liptovsky-Mikulas und nunmehr Augsburg) zu holen. Die slowakischen C 1 Spezialisten wollten ihm in Augsburg zwar Paroli bieten, da er ihnen in Liptovsky auf deren Heimstrecke den Sieg weggeschnappt hatte, aber das und das heimische Publikum sowie sein Fanclub stachelten ihn zu Höchstform an und er legte wieder einen sensationellen Lauf hin und diese Zeit wurde von keinem anderen Sportler geknackt. Nun muss der Organisationsleiter Hans-Peter Pleitner aber auch sein Versprechen einlösen und die Leberkäs-Semmeln dem GOLD Gewinner „Sidi“ spendieren. Was folgen noch für Weltcups in dieser Saison? Weltcup Nr. 4 in Tacen / Slowenien und das Weltcup Finale in La Seu d’Urgell / Spanien (Termine 31.-2.9. und 7.9.-9-9-2018).
Am Samstagnachmittag gab es dann noch spannende C II Mix Rennen. Gleich drei deutsche C II Mix Boote gingen an den Start. Zwei Stunden nach seinem spektakulären Ritt auf dem Eiskanal wagte sich Sideris zusammen mit seiner Vereinskameradin Elena Apel erneut auf die echt knifflig ausgehängte Strecke. Sie hatten ja noch nicht wirklich viel zusammen trainiert, was auch für die anderen deutschen Boote galt. Aber Sideris und Elena machten es spannend und fuhren sich im Finale auf den vierten Platz. Das neue Schwabenmitglied Jasmin Schornberg (KR Hamm) und dem Leipziger Thomas Becker gelang ein Meisterstück, sie holten sich die Goldmedaille. Es ist im Gespräch, dass C II Mix ins olympische Programm kommen soll. Das wäre ein spannendes Duo, wenn sie weiterhin Spaß und Freude auch an dieser Disziplin haben.
Pech hatte die Augsburgerin Ricarda Funk (sie startet für den KSV Bad Kreuznach) handelte sich im K 1 Damen Finale zwei Strafsekunden ein, dies warf sie auf den vierten Platz zurück. Siegerin war Jessica Fox aus Australien.
Die Stimmung an der Strecke war super, großes Lob ging auch von der ICF Delegierten Sue Natoli an den Ausrichter Kanu Schwaben, das Wetter war topp, der Durst und der Hunger der Zuschauer groß und der/die Sprecher waren topp. Was gut ankam, waren die Wasserzapfstellen von LEW.
Ein gelungener erster Finaltag ging dann mit dem Empfang im Restaurant Schaller zu Ende, dort wurden die C II Teams verabschiedet und auch Paul Böckelmann und unser Alexander Grimm / beide K 1 Herren, die ihre Karriere beendet haben, wurden mit einem Präsent verabschiedet.
DKV Präsident Thomas Konietzko forderte die Anwesenden auf, sich (am Abend war der Olympiakanal natürlich abgelassen) die Anlage nochmals genau anzusehen, denn so werden sie das ganze Areal nicht mehr vorfinden nach dem geplanten Umbau im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2022 in Augsburg. Bedauern drückte er mit den C II Teams Herren aus, die ihre Karriere beenden musste, da es nunmehr diese Sportart nicht mehr geben wird. Er überreichte – zusammen mit dem Sportdirektor Dr. Jens Kahl – den Sportlern jeweils ein Präsent und wischte sich die eine oder andere Träne aus den Augen, weil die Disziplin der C II Herren vom ICF herausgestrichen wurde. Er bat aber, dem Sport weiterhin treu zu bleiben und sich – oder ihre Kinder – im Kanusport weiterhin einzubringen, denn ein Kanute ist man nicht nur für kurze Zeit – sondern ein Leben lang. Leider ist die erfolgreiche C II Herren Ära nunmehr zu Ende gegangen. Aber wir sehen jetzt , dass dafür C II Mix eine olympische Zukunft hat.
Die beiden Toppsportler im Kajak Einer Herren – der Schwabenkanute Olympiasieger Alexander Grimm und der Leipziger Paul Böckelmann haben ihre aktive Zeit beendet und auch die beiden wurden offiziell durch Thomas Konietzko und Dr. Jens Kahl verabschiedet.
Am Sonntag, 8.7.2018 waren dann die C 1 Damen und K 1 Herren auf der schweren Olympiastrecke gefordert. Hier konnte sich Elena Apel / Kanu Schwaben mit einem fünften Platz im Finale behaupten. Ein guter Finalplatz für die junge Canadier Nachwuchskanutin. Pech hatte die Leipzigerin Andrea Herzog im Finale, sie handelte sich am letzten Tor 24 (wirklich sehr schwierig gehängt) 50 Strafsekunden ein. Leider gelang es ihr nicht, am Tor  zu rollen aufgrund der sogenannten Restaurant-Walze und somit gelangte sie auf den 10. Platz.
Die Spannung stieg dann noch bei den K 1 Herren, zwei deutsche Sportler im Finale der Top 10, Hannes Aigner und Tim Maxeiner. Die Zuschauer spornten die Kanuten frenetisch an, Hannes Aigner hatte zwar auch etwas an Tor 24 zu knabbern aber seine Zeit reichte aus für die Bronzemedaille. Ein starkes Ergebnis in diesem harten Fight bei den K 1 Herren. Dann kam Tim Maxeiner mit seinem super Lauf. Toll, es hätte jedenfalls einen Medaillenplatz gegeben. Aber, wie es der Teufel will, an Tor 11 passierte ihm ein Fünfziger und Tim konnte es im Ziel nicht glauben, als er die 50 Strafsekunden auf seiner Fahrtzeit sah. Schade, so ein starker Lauf, wir hätten es ihm so gegönnt.
Der Sonntag endete dann mit dem CSLX (ehemals Boater Cross) Wettbewerb. Trotz etwas Wartezeit zwischen den Siegerehrungen und dem nächst anstehenden Wettkampf kamen immer mehr Zuschauer hinzu, um sich das Spektakel anzusehen. Der Kampf der Extremsportler wurde in Augsburg zum Publikumsmagneten. Die deutschen Extremsport Teilnehmer Caroline Trompeter/ SG Hanau holte sich den vierten Platz und Stefan Hengst / KR Hamm holte sich die Bronzemedaille. Die Schwabenkanuten Leo Bolg und Selina Jones kamen leider nicht in die Finalrunde. Sieger bei den Herren, Pavel Eigel / Russland und Ana Sátila /Brasilien.
Links für die BR Mediathek: Herren Canadier Einer 
https://www.br.de/mediathek/video/die-entscheidung...
 Marianne Stenglein 13.07.2018

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