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Wildwasser

Archiv 2010

 

Über Monschau zur WM nach Sort/ Katalonien / Spanien

Manuela Stöberl

Das Wildwasserrennen in Monschau auf der Rur bei zumeist trockenem aber recht kühlem und windigen Wetter erfreute nicht nur die zahlreichen Zuschauer am Rand der Strecke, sondern auch Trainer, Organisatoren und vor allem die Sportler, die sich bei diesem ersten Qualifikationsrennen direkt ihr Ticket zur Teilnahme an den diesjährigen Weltmeisterschaften im spanischen Sort sichern konnten.

Schmitz/Knippling sichern sich das Ticket im C2

Seit 1955 hat sich der Wildwasserrennsport auf der Rur in Monschau zu einem festen Bestandteil der sportlichen Kultur NRW's entwickelt. Ihre Aufgaben meisterte die Organisatoren vom Rhein Kanu Club Köln dieses Traditionsrennens auf der einzig naturbelassenen Wildwasserstrecke in NRW mit Bravur.  Die Teilnahme der deutschen Elitesportler lockte wiederinmal zahlreiche Zuschauer und Medienvertreter an die Strecke in MonschauFür die Leistungsklassesportler im Kanu- Wildwasserrennsport galt es sich mit einem Sieg in ihrer Kategorie bereits das Ticket zur Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Juni zu sichern.

  Aber auch bei den Junioren war das Ranglistenrennen bereits richtungweisend für die Qualifikationsläufe zu den Europameisterschaften in Serbien.

Im Einer- Canadier  der Herren konnte sich Normen Weber aus Brühl wie erwartet an die Spritze des Feldes setzen, die Führung in der nationalen Rangliste weiter behaupten und sich als erster Sportler direkt für die Weltmeisterschaften qualifizieren. Dennoch war er mit seinem Resultat nicht zufrieden: „Es läuft noch nicht so richtig rund. Meine Technik und meine Form sind noch stark verbesserungswürdig. Die Linie war auch nicht optimal, aber immerhin hat es zur Qualifikation gereicht“. Souveräner Zweiter wurde sein Mannschaftskollege Dominik Pesch, der sich durch sein Resultat auch für eine Nominierung zum internationalen Wettkampf empfehlen konnte. Knapp hinter ihm platzierte sich Tim Heilinger vom ausrichtenden Verein RKC Köln auf Rang drei. Mit seiner Leistung konnte er sich auch wieder für eine Aufnahme in das Nationalteam empfehlen und die Chance auf eine internationale Teilnahme in diesem Jahr wahren.Bei den Junioren setzte sich Malte Reinartz aus Rheydt vor den Jugendfahrern Max Eich aus Bonn und Jonathan Buschhaus vom RKC Köln im Feld der Einer-Candier duurch.

In einem engen Rennen im Feld der weiblichen Junioren konnte sich überraschend die Ludwigshafenerin Katharina Metzger vor der Favoritin Svenja Beerschwenger vom ausrichtenden Verein durchsetzten. Beim Training am Vortrag verletzte sich Svenja leicht am Bizeps bei einem Fahrfehler am Brauereiwehr, konnte aber dennoch das Rennen fahren. Nadja Peuschel aus Berlin musste ihren ganzen Mut zusammennehmen , um die technisch anspruchsvolle Passage, in Kanukreisen auch als „Favoritentöter“ bekannt, sauber zu durchfahren.  Im Endklassement der weiblichen Junioren  belegte sie Rang drei.

Vorjahressiegerin Sabine Füßer aus Siegburg musste krankheitsbedingt auf einen Start in Monschau verzichten. An die Spitze des Damenfeldes konnte sich Manuela Stöberl aus Rosenheim (ehemalige Donauwörther Startein) setzen. Sie sicherte sich damit das erste WM-Ticket der Damen nach einer fehlerfreien Fahrt durch den Favoritentöter vor Alke Overbeck, die sich bereits im Perlenbach den Rückengurt an ihrem Sitz abriss und durch den fehlenden Halt im Boot im Verlauf der Strecke wertvolle Zeit verlor. Dritte wurde Sprintspezialistin Birgit Bach aus Niederkassel-Rheidt.

Im Juniorenfeld der Kajakfahrer konnte sich erstmalig der Ludwigshafener Björn Barthel an die Spitze setzen. Er gewann mit einem deutlichen Vorsprung von 16 Sekunden vor Lukas Gierenz und dem Juniorenweltmeister aus 2009 Franz Bodewig.  Aber auch die weiteren Platzierten Andreas Mohr aus Siegburg und Kölner Moritz von Zahn können sich aufgrund ihrer engen Zeitabstände noch berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im Juniorenteam machen.

Mit großer Spannung erwarteten alle das Rennen der Kajak-Herren. Hier sollte es zum ersten Schlagabtausch zwischen dem besten deutschen Kajak-Fahrer der letzten Saison Tobias Bong vom RKC Köln, der auch bei den ersten Rennen diesen Jahres die nationale Konkurrenz überlegen anführte, und Max Hoff, der aufgrund seiner Karriere im Kanu-Rennsport nur selten einen Abstecher in die WIldwasserszene macht, kommen. Leider fühlte sich der 22-jährigen Tobias nicht 100% fit und riss sich zu alledem auf Platz 2 am Favotitentöter liegend die Fußstütze aus dem Boot, so dass er bis zum Ziel noch auf den dritten Rang zurückfiel. Max Hoff vom Blau Weiss Köln siegte im Rennen mit Tagesbestzeit und sicherte sich somit auch ein Ticket zur Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Wildwasserrennsport.  Achim Overbeck aus Braunschweig konnte sich mit seinem zweiten Platz und nur 9 Sekunden Rückstand auf Max ebenfalls empfehlen, wie auch Sören Falkenhain und Stiefenhöfer Stephan mit den Plätzen vier und fünf.

Im schwach besetzten Feld der Canadier- Zweier konnten sich die Weltcupsieger Maik Schmitz und Nils Knippling aus Siegburg mit dem Sieg die Weltmeisterschaftsteilnahme sichern. Das Fuldaer Duo Johannes Baumann und Lars Walter belegten Platz zwei vor Normen Weber und Rene Brücker aus Brühl.

Bei ihrer anschließenden Siegerehrung konnten sich die Sportler ausreichend feiern lassen, bevor sich die meisten der Sportler zu den Trainingslagern nach Frankreich, Spanien oder Slowenien aufmachten, wo sie sich auf das nächste Qualifikationsrennen in Birkefeld auf der Enz Mitte April vorbereiten werden. Hier wird dann auch wieder ein international hochkarätig besetztes Feld erwartet.

Quelle DKV Deutscher Kanuverband 29.3.2010