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Umwelt

Archiv 2010

 

Mit der Münchner Abendschau am Lech

Kanuten zeigen Flagge

 

Das geplante Lechkraftwerk der EON an der Sohlschwelle bei Kissing und direkt im Naturschutzgebiet des Augsburger Stadtwaldes ließ auch das Bayerische Fernsehen neugierig werden und es berichtete am 11.3.2010 live von den Forderungen der Lechallianz und vieler Augsburger Gegner. Der Unmut hat sich also bis München herumgesprochen. dass EON zu den etwa 30 Kraftwerken am geschundenen Lech und dazu noch mitten im Naturschutzgebiet ein weiteres Kraftwerk bauen will. Die Lechallianz – das sind die Naturschutzverbände und Fischereiverbände, die Jägervereinigung und die Kanusportler, wehren sich mit aller Kraft gegen dieses Projekt.

Die letzte frei fließende Lechstrecke südlich des Hochablasses sollte nach dem Vorbild von Wertach, Isar und Iller eine weitestgehende ökologische Aufwertung bekommen zum Nutzen der Menschen und der Natur. Es geht schließlich um den Erhalt und der Verbesserung des einmaligen Stadtwald Naturschutzgebietes, hier sind dringend Maßnahmen erforderlich. Eine breite Ablehnungsfront hat sich zwischenzeitlich aus der Mehrzahl der Augsburger Stadträte, der Presse und weiten Teilen der Öffentlichkeit gebildet. Auch aus dem Bundestag in Berlin hat sich die interfraktionelle Parlamentariergruppe für frei fließende Flüsse auf die Seite der Lechallianz gestellt. In einem Schutzgebiet wie dem Augsburger Stadtwald ein Kraftwerk bauen zu wollen, dies ist ureigenes EON Interesse. Die kompromisslose Verfolgung der Planungen durch EON hat die Münchner Abendschau letztendlich veranlasst, direkt vor Ort ein Streitgespräch zu senden  Trotz eisigsten Temperaturen fanden sich 60 Gegner des Kraftwerkbaus vor Ort ein, damit ihre Forderungen zum Ausdruck kommen konnten.

Die Kanuten ließen es sich nicht nehmen, den widrigen Temperaturen zum Trotz, mit Kajak- und Raft - Sportlern den Lech vom Hochablass bis zur Sohlschwelle hoch zu paddeln. In der Live Schaltung, die Herr Breitkopf vom BR TV moderierte, standen sich im ersten Teil der Sendung Herr Dr. Eberhard Pfeuffer von der Lechallianz und Herr Orschler von der EON gegenüber. Die Behauptungen, an dieser Stelle keine negativen Veränderungen durch das Bauwerk zu erzeugen, konnte die Lechallianz mit stichhaltigen Argumenten deutlich widerlegen.

Lechallianz war präsent

Kanuten zeigen Flagge

 

Die Antwort auf die Frage, warum die EON nicht zuerst ihre alten Kraftwerke saniert und damit mehr Strom gewinnen könnte als mit diesem geplanten Kraftwerk mitten in einem sensiblen Naturschutzgebiet, blieb weitest gehend unbeantwortet. Der Neubau einer großen Fischtreppe als ökologische Antwort auf die Staustufen konnte die anwesenden Fischer in keiner Weise überzeugen. Das letzte Stück frei fließenden Lechs darf nicht auch noch verbaut und dadurch zerstört werden!

 

 

Münchner Abendschau am Lech bei Kissing

Gegner des neuen Kraftwerkes

 

Rafter auch vor Ort

Marianne Stenglein/Ref.für Presse/BKV Bezirk Schwaben/19.3.2010