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Wildwasser

Archiv 2009

 

Fabian Dörfler unterwegs zu wilden Bächen und Flüssen!

Am 16. Juni 2009 ist es soweit: Die nächste Wildwasser Extrem Expedition startet. Die Russland-Expedition wird von Olaf Obsommer und Fabian Dörfler/Deutschland, von Tomas Marnics /Lettland, Jared Meehan/Neuseeland sowie Florian Dillier/ Schweiz drei Wochen lang in Sibirien auf wilden Flüssen im Sayan-Gebirge unterwegs sein.

In der Nähe des Baikalsees,(er liegt ca. 5.500 km östlich von Moskau und 3700 km ostwärts  der Grenze zu Europa) dem größten See der Erde, warten viele unbekannte Flüsse auf ihre Befahrung oder auch Erstbefahrung.

Der Baikal See wird von 336 Zuflüssen gespeist, wovon die aus der Mongolei zufließende 1467 km lange Selenga, sowie Chikoy, Khiloh, Uda, Barguzin und Obere Angara die sechs größten Flüsse sind. Das Einzugsgebiet des Sees umfasst mit allen Zuflüssen 1.487.480 km². Der Baikal See ist rundum von Gebirgen umgeben, Primorskij-Gebirge im Südwesten, Bajkalgebirge - auch "Bärengebirge" genannt - im

Westen und Nordwesten, Chamar-Daban-Gebirge im Süden, Ulan-Burgassy-Gebirge im Südosten und Barguzingebirge auf der Ostseite. Er wird fast komplett als National-Park ausgewiesen und ist seit 1996 in das Verzeichnis des Weltnaturerbes der UNESCO eingetragen.

Im Grenzgebiet zur Mongolischen Republik liegt nach Westen zu das Ost-Sayan-Gebirge mit dem höchsten Gipfel Sibiriens, dem Munku Sardyk, 3492 m hoch. Er liegt fast genau 250 km westlich der Südspitze des Bajkalsees auf der Grenze zur Mongolei.

Das Ziel der Wildwasser Extrem Expedition ist die Bergkette des Ost-Sayan Gebirges. Dieses erstreckt sich über 1.000 Kilometer bis zum Baikal See. Das Sayan Gebirge (besteht aus dem östlichen und westlichen Sayan) erstreckt sich über eine Fläche von ca. 250.000 Quadratkilometer, Teile in Russland und der Mongolei.

Wie ist dort das Klima? Extrem kalt im Winter, aber auch sehr heiße Sommer gibt es in dieser Ecke Russlands. Der Sommer ist dafür mit drei Monaten sehr kurz, die Durchschnittstemperatur im Juni/Juli beträgt 18 bis 22 Grad. Sibirien

selbst bietet eine Menge Wildwasserflüsse, steile und steinige Flüsse, gewaltige Wasserfälle und extrem wuchtiges Wildwasser. Die Schwierigkeitsgrade sind zwischen IV und V zu finden. Der Hauptfluss im Ost-Sayan ist der Kitoy. Der erste Fluss, den die Expedition um Fabian Dörfler und Olaf Obsommer befahren wird, ist der Gorlyk-Gol (WW IV-V), der anscheinend noch nie befahren wurde und riesige Wasserfälle haben soll. Der mächtige Kitoy Fluss durchfließt das menschenarme Sayan-Gebirge ostwärts auf einer Länge von 240 Kilometern. Genau in der Mitte und am weitesten entfernt von jeglicher Zivilisation mündet von links der Ekhe Gol direkt nach Beginn des schwersten Abschnitts, des Motkin Cheeks Canyons. Der  Ekhe Gol hat einen sieben Kilometer langen Canyon (WW IV) der mit einem 15 Meter hohen Wasserfall endet. Die weiteren Flüsse sind der Shumak mit tiefen Schluchten und der Biluty. Alle Flüsse im Schwierigkeitsgrad IV-V, tiefe Schluchten, unwegsame Täler und phantastischem Wildwasser. Die hartgesottenen Wildwasser Paddler werden vermutlich nicht viel Gelegenheit haben, uns von unterwegs zu berichten, jedoch versprach uns Fabian Dörfler – spätestens nach seiner Rückkehr einen ausführlichen Bericht – und Jared Meehan attraktives Fotomaterial von diesen wilden Flüssen zu überlassen.

„Ich habe mittlerweile alles gepackt und bin wirklich gespannt auf die Tour nach Russland“, sagte Fabian. „Wir werden von einem Militär-Truck zu unserem ersten Einstieg gebracht werden und sind dann die ganze erste Woche auf uns selbst gestellt. Dann ist ein Zwischenstopp geplant, um Essen zu kaufen. Die zweite Woche ist dann noch mal ganz als

 Self-Support geplant. Wir haben wirklich „nur Sturmgepäck“ dabei, weil wir ja immer alles bei uns im Boot haben werden. Dazu sind einige längere Fußmärsche auf dem Programm. Jeder von uns hat ein sog. Sherpa-System dabei, um das Boot mit samt dem Gepäck auf dem Rücken zu tragen.

Ich hab’ das heute mal ausprobiert und mich bei den ersten beiden Versuchen wie ein Maikäfer auf den Rücken gelegt. Schätze mal alles zusammen wiegt gut 40 kg. Erst nach zwei Wochen kommen wir wieder nach Irkutsk zurück, von wo aus dann noch mehrere kürzere Trips geplant sind.“

Marianne Stenglein/Ref.für Presse/Kanu Schwaben Augsburg/10.6.2009