Interview / Vor-Olympiade in Peking |
„Good Luck Bejing „ Canoe / Kayak Slalom Open vom 16.-19.8.2007 in Shunyi, PekingVor-Olmypiade
im Kanuslalom steht an!
Interview von Marianne Stenglein (MS) und Jürgen Köhler (JK) dem deutschen Bundestrainer im Kanuslalom
M.S: Jürgen, kennt Ihr die Strecke schon von
Trainingsaufenthalten oder seit Ihr zum ersten Mal vor Ort ? J.K: Wir kennen die Strecke noch nicht, wir haben den Bau der Strecke nur im Internet verfolgen können, in China selbst hatten wir in Kanton bereits Weltcuprennen. M.S: Wer von der deutschen Nationalmannschaft wird an diesem
Wettkampf teilnehmen ? J.K: Kajak Einer Herren: alle 3 Spitzenfahrer- Dörfler, Grimm
und E. Pfannmöller, Kajak Einer Damen: Jasmin Schornberg Canadier Einer Herren: Jan Benzien, Nico Bettge Canadier Zweier Herren:
Felix Michel- Sebastian Piersig, die C II Teams Becker/Henze und Simon/Simon haben
Nachholbedarf im Ausdauerbereich
und trainieren und bleiben in Augsburg M.S: Wie lange müsst Ihr mit Flug und Anreise von
Deutschland aus zum Wettkampfort rechnen ? J.K: Ich denke so an die 18 Stunden M.S: Wie sind die Transportmöglichkeiten für Eure Boote
bzw. das Equipment etc. ? J.K: Das wird alles vom chinesischen Veranstalter, ähnlich wie bei den olympischen Spielen, organisiert. M.S: Nehmen die Sportler alle ihre eigenen Boote mit, denn
es besteht ja auch die Möglichkeit eine gewisse Anzahl an Booten auch
vor Ort zu mieten ? J.K: Jedes Boot ist individuell ausgebaut , so das Leihboote nicht in Frage kommen, jeder Sportler nimmt also sein Wettkampfboot mit.
M.S: Beijing bzw. Peking mit einer Einwohnerzahl von ca. 15
Millionen liegt ja nahebei, man spricht von ca. 40 km Entfernung, da
wird vermutlich ein großer Andrang von Zuschauern herrschen. Kommen
die Teilnehmer mit so einem großen Zuschauerfeld gut zurecht ? J.K: Da müssen sich die Sportler darauf einstellen, das zu
den Wettkämpfen sicherlich große Menschenmassen an der Strecke
stehen werden, M.S: Nehmen alle Nationen an diesem Wettkampf teil, es soll
ja ein limitiertes Starterfeld geben ? J.K: Da gibt es unterschiedliche Stimmen, ich denke aber, das alle großen Nationen mit einem Team vertreten sein wird M.S: Laut dem
vorläufigen Zeitplan starten die Canadier Einer und die Kajak Einer
Herren bereits am 16.8. mit den Qualifikationsläufen, aber erst von
15.00 Uhr bis 19.20 Uhr, hat dies eine besondere Bewandtnis erst so spät
am Nachmittag zu beginnen ? Die anderen Wettkämpfe beginnen auch
relativ spät ( Freitag Semifinale und Finale der C 1 Herren und K 1
Herren um 15.40 bis 18.50 Uhr, Samstag Quali C II Herren und K 1 Damen
um 15.00 Uhr und am Sonntag dann die Semifinal und Finalläufe um
15.40 Uhr bis 18.05 Uhr für C II H und K 1 Damen ). J.K: Leider gibt es vom ICF für int. Wettkämpfe keine
vorgeschriebenen Startreihenfolgen und Zeitpläne, so das wir uns
schon immer auf unterschiedliche Abläufe einstellen mussten. M.S: Auffallend ist auch, dass die Canadier Zweier Herren
mit den Kajak Einer Damen kombiniert starten, normalerweise sind es
die C II Herren die mit den K 1 Herren kombiniert starten, was sind
hier die vermutlichen Beweggründe ? J.K: das liegt wahrscheinlich in der chinesischen Mentalität begründet, keine Ahnung warum das so ist, wir werden es dort erfahren. M.S: Sind die deutschen Nationalmannschaftsfahrer sehr
motiviert an dem Wettkampf 1 Monat vor der Weltmeisterschaft in
Brasilien teilzunehmen ( diese findet vom 19.-23.9.2007 in Foz do
Iguassu statt ) und sind die Teilnehmer gesundheitlich alle fit ? J.K: Vor- Olympische Wettkämpfe stellen immer etwas
besonderes dar, unsere Sportler werden hoch motiviert an den Start
gehen, alle Teilnehmer sind fit, M.S. In Brasilien wird bei der Weltmeisterschaft der
Olympiaplatz pro Kategorie und pro Nation herausgefahren, macht dieser
Druck die Sportler nervös oder sehen sie es gelassen, denn im
September entscheidet sich wer letztendlich in jeder Kategorie einen
der begehrten Startplätze für die olympischen Spiele in Beijing 2008
bekommen wird ? J.K: Das Erreichen der Quotenplätze für Olympia dürfte
nicht das Problem sein mit einer eingeschränkten Ausnahme, im
Canadier Zweier Herren qualifizieren sich nur die ersten 6 Nationen für
Olympia aber auch das sollte erreicht werden. In Iguacu geht es neben
den Startplätzen für Olympia vor allem um das Erreichen von vielen
Medaillen und guten Platzierungen da auch dieser Wettkampf neben den
olympischen Spielen zur Einstufung der Sportart im Rahmen des DSB
herangezogen wird. M.S: Das chinesische C II Boot mit Hu/Shu war ja sehr
erfolgreich beim Weltcup im Kanuslalom in Prag ( 3 ) und Augsburg ( 8 ) im Finale. Kam das sehr überraschend ? J.K: Nein, die Chinesen arbeiten sehr hart und konsequent, trotzdem können sie derzeit nur mit einem Boot in die int. Spitze reinfahren M.S: Wie sehen die Siegchancen für die deutschen Teilnehmer
bei der Vor-Olmypiade jetzt im August aus ? J.K:
Ich denke, wir können in jeder Kategorie auf dem Podest stehen M.S: Habt Ihr anschließend noch Zeit etwas von der Umgebung
anzusehen, die chinesische Mauer liegt ja lediglich 75 km nordwestlich
von Peking entfernt ? J.K: Da lassen wir uns von unseren chinesischen Betreuern dort vor Ort beraten, ein Besuch an der chinesische Mauer ist eigentlich ein Muß! M.S: Jürgen, wir danken Dir für das Interview und die
offene Antwort, unser Interesse daran ist
schließlich ein Jahr vor den olympischen Spielen besonders an
der neuen Strecke sehr groß - es
kennt sie ja fast keiner - und wünschen Dir viel Erfolg für die
anstehenden Wettkämpfe !
Marianne Stenglein / Ref.für Presse/Kanu Schwaben
Augsburg/22.7.2007 |